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Was ist ein Boiler?

Boiler kommen da zur Anwendung, wo unmittelbar warmes Wasser zur Verfügung stehen soll. Beispielsweise für die Dusche oder zum Händewaschen.

Boiler sind Geräte für die Warmwasseraufbereitung und -speicherung. Sie werden zur Warmwasserversorgung in Gebäuden aller Grössen verwendet. Hierbei wird das in einen Tank geleitete Wasser erhitzt und konstant in einem vorgegebenen Temperaturbereich gehalten. Die Wärme kann mittels elektrischer Energie, Sonnenenergie (thermische Solaranlage) oder via fossile Heizungen (Gas, Heizöl) erzeugt werden. Moderne elektrische Boiler verfügen über eine Wärmepumpe, die der Umgebungsluft Wärme entnimmt und diese auf ein höheres Temperaturniveau bringt. Das ist besonders effizient.

Boiler gibt es in verschiedenen Installationsformen und Grössen.

Kleine Boiler

Warmwasserspeicher mit Fassungsvermögen von ca. 5 bis 70 Liter werden für kleinere Anwendungen benutzt und beispielsweise direkt im Wohnbereich oder in der Küche installiert. Hierbei spricht man von dezentraler Warmwasserversorgung. Die Vorteile dieser kleinen Einheiten sind deren vielseitige Anwendungsmöglichkeiten und der geringe Wärmeverlust beim Transport des Wassers vom Boiler bis zur Anwendung.

Mittlere bis grosse Boiler

Warmwasserspeicher mit einem Volumen von ca. 70 bis 500 Liter werden für eine Wohnung, ein Haus oder sogar für mehrere Wohneinheiten benutzt und sind oft im Keller installiert (Technikraum). Weil es sich um ein einziges grösseres Gerät handelt, spricht man von zentraler Warmwasserversorgung. Ein Vorteil ist die grössere Speicherkapazität dieser Boiler. Ein Nachteil kann der Wärmeverlust durch den weiteren Transportweg des Wassers durch das Leitungssystem sein.

Forschung für bessere Boiler

Warmwasser ist einer der grössten Energiefresser im Haushalt, da wären weitere Verbesserungen auch bei einem altbewährten System erwünscht. Willy Villasmil ist Dozent für thermische Netze am Institut für Gebäudetechnik und Energie der HSLU. Er sieht bei Boilern noch grosses Optimierungspotenzial. «Zum einen haben wir gezeigt, dass durch eine intelligente Regelung das notwendige Speichervolumen um bis zu 40% reduziert werden kann […] zum anderen forschen wir am Einsatz alternativer Speichermaterialien, welche mit geringem Aufwand in bestehende Pufferspeicher eingebracht werden können, um die Speicherkapazität zu erhöhen», sagte er dazu Anfang 2023 in einem Interview zum Thema Wärmespeicher. Wo eine Photovoltaik-Anlage mit einer Wärmepumpe kombiniert ist, lässt sich so der Eigenverbrauch von Solarstrom erhöhen.

Warmes Wasser ohne Boiler

Nicht überall findet sich Platz für einen Speicher. Die Alternative zum Boiler ist der Durchlauferhitzer.

Energie-Experten: Wärmespeicher

Thermische Speicher können eine wichtige Rolle bei der Energieversorgung der Zukunft übernehmen. Die Fachartikel bei Energie-Experten verschaffen dir den Überblick über Saisonspeicher und weitere Anwendungen.