Beim Autofahren sparen: Energieetiketten für Autos und Reifen

Bei der Anschaffung eines neuen Fahrzeugs hilft die Energieetikette. So findet man das effizienteste Auto für die eigenen Bedürfnisse. Seit Anfang 2022 gelten neue Kategorien. Und auch für Reifen gibt es eine Energieetikette. Was sagen die Kategorien aus und worauf kann man beim Autokauf achten?

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Dacia Spring vor Mauer in grüner Umgebung

Seit fast 20 Jahren gibt die Energieetikette Auskunft zu Energieeffizienz, Energie- oder Elektrizitätsverbrauch und anderen Eigenschaften wie dem CO2-Ausstoss. Beim Kauf eines Autos bietet sie also Unterstützung an, um ein möglichst energieeffizientes Fahrzeug zu finden. Alle Neufahrzeuge müssen gemäss Energieeffizienzverordnung (EnEV) diese Energieetikette haben. Als neu gelten alle Fahrzeuge mit maximal 2000 Kilometer Fahrleistung. Bei Occasionen ist es dem Händler überlassen, ob er seine Fahrzeuge mit einer Energieetikette versieht.

Ebenfalls hilfreich ist die Energieetikette für Reifen, die seit 2014 obligatorisch ist. Sie hilft dabei, den Energieverbrauch des Fahrzeugs weiter zu optimieren. Denn mit einem kleineren Rollwiderstand lassen sich der Treibstoffverbrauch und die CO2-Emissionen verringern, das Auto also noch effizienter fahren. Die Reifenetikette macht auf wesentliche Eigenschaften der Reifen aufmerksam: Sie zeigt die Werte für Rollwiderstand, Nasshaftung und Rollgeräusche. Damit vermittelt sie wichtige Informationen über die Energieeffizienz, die Sicherheit und die Lärmemissionen eines Pneus.

Was bringt die Energieetikette für Autos?

Die Energieetikette für Autos gibt Auskunft über den Energieverbrauch (in Liter, Kubikmeter oder Kilowattstunden pro 100 km), den CO2-Ausstoss in g/km und die Energieeffizienz. Zudem sind auf der Etikette technische Aspekte wie das Leergewicht, die Antriebsart und die Leistung vermerkt.

Zur Bestimmung der Energieeffizienz werden die Fahrzeuge wie elektronische Geräte in sieben Energieeffizienz-Kategorien, A bis G, eingeteilt. Das A steht für höchste Effizienz, G kennzeichnet die schlechteste Effizienz. Die Effizienz-Einstufung erfolgt aufgrund des Verbrauchs in Primärenergie-Benzinäquivalenten, um die unterschiedlichen Antriebsarten vergleichbar zu machen.

Die Kategoriengrenzen werden jährlich neu berechnet und gelten jeweils ab dem 1. Januar. 2022 waren in der Schweiz 2610 Typengenehmigungen in dieser Berechnung enthalten. Die Gesamtzahl der Typengenehmigungen wird gleichmässig auf die sieben Kategorien A bis G aufgeteilt. Im Schnitt entfallen damit also 373 Fahrzeugmodelle auf jede Kategorie.

Der VCS erstellt dazu jährlich aktuell eine Autoumweltliste.

Die informativen Energieetiketten für Autos (links) und für Reifen (rechts). Für Autos ist auf der CO₂-Skala auch der Zielwert nach WLTP-Messverfahren von aktuell 118 g/kmersichtlich.

Was zeigt die Energieetikette für Reifen?

Die Reifenetikette gibt Auskunft über wichtige Eigenschaften und Qualitätsmerkmale von Autoreifen:

  • Rollwiderstand: Je kleiner dieser ist, desto geringer sind Treibstoffverbrauch und CO2-Ausstoss. Wenn Sie ein Modell der nächsthöheren Kategorie wählen, etwa B statt C, reduzieren Sie Ihren Treibstoffverbrauch um bis zu 0,1 l/100 km.
  • Nasshaftung: Haftung ist ein zentrales Sicherheitskriterium. Der Unterschied zwischen der höchsten und der tiefsten Stufe ist erheblich. Bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h kann sich der Bremsweg je nach Fahrzeug bis zu 18 Meter verlängern.
  • Rollgeräusche: Diese werden mit einer, zwei oder drei Schallwellen sowie in Dezibel (dB) dargestellt. Mit leisen Reifen können die Lärmemissionen um bis zu 50 Prozent reduziert werden.

Weitere Hintergrundinformationen finden Sie auf der Website Reifenetikette beim Bundesamt für Energie.

Dunkelblauer SUV auf Teerplatz mit Reifenspuren
Schwergewichte wie SUV mit Allradantrieb landen oft in der Kategorie G. (Foto: VW Tiguan, Volkswagen)

Wie findet man das passende sparsame Auto?

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Aktuell können Verbraucher zwischen sechs unterschiedlichen Antriebsarten auswählen:

  • Benzinfahrzeuge
  • Dieselfahrzeuge
  • Elektrofahrzeuge
  • Hybridfahrzeuge
  • Erdgas-/Biogasfahrzeuge
  • Brennstoffzellenfahrzeuge

Sie alle kommen mit unterschiedlichen antriebsspezifischen Vor- und Nachteilen daher. Es gilt also sorgfältig abzuwägen, welche Faktoren bei der Wahl des Fahrzeugs die entscheidenden sind. In Bezug auf den CO2-Ausstoss ist der Elektroantrieb die ökologischste Art des motorisierten Individualverkehrs, gefolgt von Brennstoffzellen und Gas. Die schlechteste Ökobilanz weisen – wenig überraschend – die Verbrennungsmotoren auf. Dies gilt wohlgemerkt mit Berücksichtigung von Produktion, Betrieb und Entsorgung des jeweiligen Fahrzeugs. Dies ist das Resultat einer 2020 erschienenen Studie des Paul Scherrer Instituts.

Doch der Entscheid für ein bestimmtes Modell hängt von vielen weiteren Faktoren ab. Die Reichweite des jeweiligen Antriebs, der Anschaffungspreis oder das Platzangebot zählen ebenso dazu wie die Möglichkeiten, das Fahrzeug zu betanken beziehungsweise zu laden. Hausbesitzer können in ihrer Garage eine Wallbox installieren, bestenfalls gekoppelt mit der hauseigenen Photovoltaikanlage. Mieterinnen und Mieter haben diese Option oft nicht oder erst nach längeren Verhandlungen mit der Eigentümerschaft oder der Verwaltung. Autos mit Brennstoffzellenantrieb hingegen sind zwar effizient – allerdings hat man derzeit noch kaum Auswahl und das Netz an Wasserstofftankstellen ist noch sehr weitmaschig.

Hilfestellung bei der Wahl des individuell geeigneten Antriebs bietet https://eco-auto.info/page/welcher-Antrieb

Förderbeiträge für effiziente Fahrzeuge

Auch der Anschaffungspreis dürfte für viele eine gewichtige Rolle spielen. Kleine Erleichterungen können hier verschiedene Beiträge der öffentlichen Hand bieten. In der Schweiz sind Elektroautos (gilt nicht für Plug-In Hybride) von der Automobilsteuer in Höhe von 4 Prozent des Fahrzeugwertes befreit. Ob die Händler die Einsparung weitergeben, ist jedoch ihnen überlassen.

Zudem subventionieren immer mehr Kantone den Kauf von energieeffizienten Autos durch steuerliche Entlastungen. Die Kriterien, die Autos erfüllen müssen, um davon zu profitieren, sind unterschiedlich. Daneben existieren zahlreiche Förderprogramme für Fahrzeuge und/oder Ladeinfrastrukturen, für welche entweder Kanton, Stadt oder Gemeinde verantwortlich sind. Einen Überblick dazu finden Sie auf swiss-emobility.ch und auf www.energiefranken.ch.

Wenn Sie sich über die Kategorisierung ihres Wunschfahrzeugs vorab informieren möchten, können Sie sich im Verbrauchskatalog von EnergieSchweiz und TCS einen Überblick über sämtliche Modelle aller Marken verschaffen. Dort können Sie nach Kriterien wie zum Beispiel Marke, CO2-Ausstoss oder Energieeffizienzkategorie filtern und auch die individuellen Betriebskosten für jedes Modell berechnen.