Ökotest: Städtereisen mit Zug, Auto und Flugzeug im Vergleich

Ob ein Wochenende in Rom oder ein spontaner Ausflug nach Berlin: Im Internetzeitalter ist es denkbar einfach, kurzentschlossen ein paar Tage in den Urlaub zu fahren – oder zu fliegen. Reiseveranstalter und Billig-Airlines locken mit günstigen Angeboten. Die Kosten für die Umwelt sind umso höher. Mit der Wahl des richtigen Verkehrsmittels lässt sich der persönliche CO2-Fussabdruck in Grenzen halten.

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Frau steigt in die Bahn ein

Nehmen wir an, Martina und Stefan möchten für ein paar Tage Pariser Luft schnuppern. Insgesamt fünf Tage sind geplant. Doch sollen sie nun mit dem Auto, dem Zug oder mit dem Flugzeug in die Stadt der Liebe reisen? Was kostet am wenigsten und was ist am bequemsten? Und wie sieht es mit der CO2-Bilanz aus?

Vergleichsrechner helfen beim Planen

Für längere Strecken ist Fliegen oft unschlagbar schnell und günstig – trotz getarnter Zusatzgebühren und Wartezeiten am Flughafen. Doch im Ökovergleich schneiden Flugreisen schlecht ab, wie ein Test mit dem CO2-Rechner zeigt. Im Internet gibt es zahlreiche Hilfsmittel wie zum Beispiel den Emmissionsrechner von atmosfair oder den umweltfreundlichen Routenplaner von ecopassenger.org.

Letzterer verrät: Ein Flug von Zürich nach Paris schlägt mit 87,8 kg CO2 pro Kopf zu Buche. Hinzu kommen versteckte Zusatzbelastungen für das Klima, denn in höheren Luftschichten richten Treibhausgase weitaus mehr Schaden an als in Bodennähe. Etwas weniger CO2 produziert das Auto. Doch auch hier sind es noch zwischen 60 und 70 kg pro Person, je nach Art des Fahrzeugs. Das Auto ist zudem aufgrund der Kosten fürs den Treibstoff massiv teurer als alle anderen Verkehrsmittel. Weitaus am klimafreundlichsten ist der Zug mit einem CO2-Ausstoss von 3,0 kg pro Kopf – und mit einer Reisedauer von viereinhalb Stunden nicht unbedingt weniger komfortabel als ein Flug.

Eine weitere Alternative, die der Klimarechner von ecopassenger.com nicht erwähnt, ist das Reisen mit dem Bus. Da Linienbusse häufig komplett ausgelastet sind, ist der CO2-Ausstoss pro Person bei Carreisen oft noch geringer als beim Zugfahren. Eine Busfahrt kostet ähnlich viel wie ein Zugticket, dauert jedoch in der Regel wesentlich länger.

Fazit: Zug um Zug nach Europa

Unsere Berechnungen zeigen: Für Städtereisen in Europa ist der Zug top. Sowohl preislich als auch in punkto Komfort, Reisedauer und Umweltverträglichkeit. Das Fliegen ist ähnlich bequem und günstig, richtet jedoch den grössten Klimaschaden an. Der PKW ist am teuersten, am langsamsten und im Hinblick auf die CO2-Bilanz nur etwas besser als das Fliegen. Der bekannte Slogan «Der Kluge reist im Zuge» trifft also voll und ganz zu.