Vor kurzem wurde in der Nähe von Dübendorf auf dem Dach des Einfamilienhaus-Neubaus von Pietro Realini die 4000. PV-Anlage ans EKZ-Netz angeschlossen. Damit sind photovoltaische Stromerzeugungsanlagen mit einer Leistung von 86'000 Kilowatt über die EKZ mit dem europaweiten Elektrizitätsnetz verbunden. Die viertausend Anlagen produzieren jährlich derzeit rund 77,4 Mio. kWh Strom. Damit lässt sich eine mittelgrosse Stadt versorgen – mehr als 17'000 Haushalte (Durchschnittsverbrauch: 4500 kWh).
Die Betreiber von 721 PV-Anlagen profitieren dabei noch von der Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV), speisen also den gesamten produzierten Solarstrom zu einem Vorzugstarif ins Netz ein. Mehr als drei Viertel der 4000 Anlagen sind aber «Eigenverbrauchsanlagen», bei denen ein mehr oder weniger grosser Anteil der Produktion innerhalb des Gebäudes direkt genutzt wird. Nur der Überschuss wird in das Netz der EKZ zurückgespiesen. Sehr klein, im Bereich von etwa 250 Anlagen, ist der Anteil der Direkteinspeiser – ohne KEV und ohne Eigenverbrauch.
Eigenverbrauch bringt Vorteile
Der im Haus direkt genutzte Strom bringt dem Hausbesitzer den Vorteil, keine Netznutzungsgebühren bezahlen zu müssen. «Der direkte Draht zum Verbraucher» hat auch eine energiepolitische Dimension, weil dadurch der Autonomiegrad der versorgten Gebäude steigt. Mit einem Lastmanagement lässt sich der Eigenverbrauch erhöhen. Untersuchungen der Fachhochschule Nordwestschweiz zeigen, dass eine Verdoppelung des Eigenverbrauchsanteils realisierbar ist. Wer wenig investieren will, verschiebt die Betriebszeiten von Maschinen und Geräten in sonnenreiche Tagesabschnitte. Eine Schaltuhr reicht dazu. Sehr attraktiv ist die Einbindung der E-Mobilität in die Hausversorgung. Wenn die PV-Anlage viel Strom erzeugt, lässt sich damit elegant das Elektrofahrzeug und das E-Bike aufladen. Dann dienen deren Batterien als Stromspeicher. Das erhöht den Eigenverbrauch sehr deutlich.
Als Mitgestalter der Energiezukunft unterstützen die EKZ die Eigenversorgung von Hausbesitzern und freuen sich auf die nächsten 4000 Anlagen. Werden auch Sie Teil davon und versorgen Sie sich mit Ihrem eigenen Solarstrom.
Viel Strom um zwölf Uhr mittags
Ziemlich genau um die Mittagszeit nähern sich die 4000 Anlagen der Produktionsspitze, was die Einspeisung ins EKZ-Netz rasch in die Höhe treibt. Bei wolkenlosem Horizont sei der Effekt noch ausgeprägter, meint Karl Resch, Leiter Regulierungsmanagement und Netzwirtschaft der EKZ. Einzelne Netzabschnitte, vor allem im Niederspannungsbereich, kommen dann an ihre Grenzen und mussten bereits verstärkt werden. Von einigen Niederspannungsnetzen wird bereits heute Solarstrom ins Mittelspannungsnetz abgegeben. Dem direkten Eigenverbrauch dient geschätzt nur ein Viertel der Produktion, der Rest geht ins Netz. (Lesen Sie dazu auch «Wie Regelenergie das Netz stabilisiert»)
Mit 22,5 Kilowatt elektrischer Spitzenleistung ist die durchschnittliche Anlage erstaunlich gross. Dafür ist eine Modulfläche von etwa 150 m2 notwendig. Auf einem üblichen Einfamilienhaus findet dieses Format keinen Platz. Neben vielen Kleininstallationen sind demnach unter den viertausend Stromerzeugern auch zahlreiche mittlere und grosse Anlagen zu finden. Für die standardisierte Umrechnung auf den spezifischen Ertrag einer Solarstromanlage empfiehlt Swissolar als Richtwert 905 kWh je Kilowatt installierter Spitzenleistung. Mit dem Mittelwert von 22,5 Kilowatt ergibt sich ein durchschnittlicher Ertrag von rund 20'000 kWh je Anlage.
Kommentare
Meier Leo
07.01.2018 11:06:53Ich bin seit 2012 mit 67 m2 ca 9,6 kW allerdings im Kt. Luzern dabei. Liefere alles ans Netz
mit einem guten KEV. Tarif. Wenn ich mehr Platz hätte würde ich erweitern unserer Umwelt zu liebe !
Bind Willi
26.01.2018 09:02:57Wir sind schon lange in der Entscheidungsphase. Jedoch ist bei uns immer die Diskussion ist es bezahlbar!
Platz hätten wir auf dem Haus-, Unterstanddach oder auch evt. auch Fassade.
Was kann man erwarten für Unterstützungsbeiträge respektive lohnt es sich überhaupt, den Strom ins Netz zu speisen.
Wir wohnen im Kt. Luzern
Energie-Experten
26.01.2018 10:51:27Guten Tag Herr Bind
Die Förderbeiträge für PV-Anlagen können Sie unserem Energiefranken-Tool entnehmen. Geben Sie dafür einfach den Ort - in Ihrem Fall Luzern - ein und Sie erfahren, von welchen Fördergeldern Sie profitieren. Solaranlagen werden dank technischer Fortschritte stets günstiger. Es könnte sich für Sie lohnen, die Preise erneut zu vergleichen. Unter www.einfachSolar.ch lässt sich mit wenigen Klicks eine Richtofferte bestellen.
Viel Erfolg und freundliche Grüsse,
Ihre Energie-Experten