Das Forschungszentrum iHomeLab der Hochschule Luzern untersucht in verschiedenen Projekten die Optimierung der Energieeffizienz und des Nutzerkomforts für den Bereich der Gebäudeautomation mit dem Ziel der industrienahen Forschung. Für den Bau des Besucherzentrums 2008 nutzte Lischer Partner Architekten Planer AG ein bestehendes Gebäude auf dem Campus als Grundsubstanz. Ein Szenograph gestaltete das Gebäude zusätzlich als attraktives Erlebnis für Besuchende.
Automatisierung im Blickpunkt
Das Projekt Demand-Response behandelt das flexible Zusammenspiel von Energieversorgern, Photovoltaik, Gebäudeintelligenz und elektrischen Verbrauchern basierend auf Tarifanzeigen. Das Ziel ist, die Netzstabilität im zukünftigen Smartgrid zu gewährleisten.
Das Projekt uFeel trägt zur intelligenten Automatisierung von Zweckbauten bei. Für eine hohe Zufriedenheit der Nutzer und optimale Energieeffizienz werden die Licht- und Jalousienantriebe von einem lernfähigen System gesteuert. Es berücksichtigt die Bedürfnisse einzelner Nutzer, lernt von ihnen und passt die Lichtverhältnisse an den Arbeitsplätzen an. Der Energieverbrauch eines Gebäudes kann sich damit ohne Beeinträchtigung des Komforts um rund 20 Prozent reduzieren.
Das iHomeLab möchte durch höheren Komfort einen Mehrwert für den Nutzer schaffen. „Unser Ziel bleibt auch zukünftig die Realisierung von Gebäuden, die dank künstlicher Intelligenz die Bedürfnisse der Bewohnenden nicht missachten. Ein gewisses Automationsniveau ist dabei jedoch grundlegend sinnvoll. So kann ein 'virtueller Butler' im Sinne der Benutzer agieren“, erklärt Alexander Klapproth, Professor und Leiter Forschungszentrum iHomeLab der Hochschule Luzern.
Optimierung der Bedienbarkeit
Am iHomeLab unternimmt man vielzählige Untersuchungen zur idealen Bedienbarkeit eines Gebäudes und bedient sich beispielsweise auch der Kinetik. Kameras sollen die Bewegungen der ausführenden Person aufnehmen, die anschliessend vom System mit entsprechenden Aktionen beantwortet werden. Dieter von Arx, wissenschaftlicher Mitarbeiter am iHomeLab, ergänzt: „Prinzipiell ist es vorstellbar, das Gebäude mithilfe der Hirnströme über am Kopf befestigte Elektroden zu steuern. Erste Tests wurden bereits gemacht, eine industrielle Umsetzung ist jedoch noch in weiter Ferne.“ Potenzielle Risiken verschweigt er nicht: „Um ein Gebäude zu steuern, muss sich die Person vorher beim System registrieren. Jedem Benutzer sollte bewusst sein, dass sich daraus potenziell auch Gefahren hinsichtlich des Datenschutzes ergeben.“
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