Die Windenergie hat in den letzten Jahren eine eindrückliche Erfolgsgeschichte hingelegt: Weltweit nehmen die installierten Kapazitäten Jahr für Jahr zu, und in der Folge haben auch die Preise für Windstrom mittlerweile ein wettbewerbsfähiges Niveau erreicht.
Doch der Zuwachs der jüngsten Vergangenheit hat vor allem auf den tief hängenden Früchten beruht. Denn die Windkraft wächst vor allem an Land, also dort wo Installations- und Betriebskosten am niedrigsten sind. Aber diese Onshore-Bewirtschaftung ist nicht ohne Makel. Zum einen stossen die Windräder an Land oft auf Widerstand durch Anwohner oder durch Vertreter anderer Interessen – etwa des Tourismus und des Naturschutzes-, die eine Verschandelung der Landschaft oder das Todesrisiko für Vögel bemängeln.
Den küstenfernen Wind einfangen
Dabei gäbe es in weiterer Entfernung von der Küste für die Nutzung der Windkraft mehr als genug Ressourcen. In der Tat weht der Wind auf hoher See in aller Regel stärker und beständiger als an Land. Diese Offshore-Energie zu ernten, ist jedoch auch mit erheblichem Mehraufwand für Installation, Betrieb und Wartung eines Windparks verbunden.
Um die Wirtschaftlichkeit von Offshore-Wind zu verbessern, könnte man an verschiedenen Schrauben drehen. Ein guter Ansatz wären robustere, also wartungsärmere Windturbinen, denn jede Reparatur einer ausgefallenen Anlage kostet wegen ihres schwer zugänglichen Standorts sehr viel Geld. Alternativ könnte man aber die von den Turbinen produzierte und ins Stromnetz eingespeiste Elektrizitätsmenge mithilfe von Speichern erhöhen. So könnte man in Phasen der Überproduktion den Zwischenspeicher auffüllen und bei Windflaute wieder entleeren. Ein geeignetes Speicherkonzept würde auch die Onshore-Windkraft voranbringen. Schon heute wird an der deutschen Nordseeküste zeitweise so viel Windstrom produziert, dass die Einspeisung der grünen Energie gedrosselt werden muss, um die Übertragungsnetze vor Überlastung zu schützen. Das ist nicht nur schade um die Umwelt, sondern kostet die Netzbetreiber jährlich Millionen. Denn gemäss Erneuerbare-Energiegesetz sind sie in Deutschland verpflichtet, den Ökostrom abzunehmen oder sonst eine Entschädigung zu zahlen.
Kommentare
Peter Flick
27.02.2017 14:09:10Wozu Schiffe, um die Kugeln darauf zu transportieren? Leer sollten die Kugeln ja schwimmen (je nach Wandstärke), also bräuchte man lediglich Schlepper, um die Hohlkörper an den Zielort zu bringen...
Es gibt/gab ja auch Schiffe aus Beton.
Andreas Vögeli
06.03.2017 16:25:31Das ist ein klassisches Pumpspeicherwerk - einfach mit umgekehrtem Vorzeichen. Statt ein Becken auf einer Steilküste zu bauen, hat man Landschaft-schonende Unterwasser-Speicher. Welche der beiden Lösungen wirtschaftlicher ist, wäre zu prüfen. Die Knacknuss liegt in der Maschinentechnik: Meerwasser betriebene Pumpspeicher müssen wesentlich beständiger sein. deshalb kann Wirtschaftlichkeit nur mit zentralen Maschinen erreicht werden. Im Moment ist nur ein Meerwasser-Pumpspeicher auf der Insel Okinawa, Japan im Betrieb, in Australien plant man einen. Gut ist, dass man endlich realisiert, dass Wind- und Solarstrom ohne Speicher wenig nützen, solange man Kohle- und Gaskraftwerke vorhalten muss (siehe Deutschland).