In der Photovoltaikbranche ist die Verkündigung des Schweizer Solarpreises längst zur Tradition geworden. Und doch war die dreissigste Ausgabe 2020 etwas Besonderes. 35 der 73 eingereichten Gebäude haben Plusenergiestatus, produzieren also mehr Energie, als sie verbrauchen. Mit einem Eigenproduktionsgrad von über 800 Prozent stellte ein Siegerprojekt sogar einen Rekord auf. Dafür erhielt das Haus in Waltensburg GR zusätzlich den renommierten Sir Norman Foster Solar Award. Der namensgebende britische Stararchitekt lobte neben der energetischen vor allem auch die architektonische Qualität des Objekts als «gut gestaltet und elegant-einfach in der Erscheinung». Solare Architektur im Aufwind? Es scheint so.
Würdigung und Akzeptanz der Photovoltaik
Gemäss offiziellen Schätzungen des BFE wäre mit Schweizer Dächern und Fassaden eine 40-mal höhere Solarstromproduktion als heute möglich. Werden die Vorzeigeprojekte des Solarpreises irgendwann zum Siedlungsbild der Schweiz gehören? Vielleicht. Ein Hinweis darauf, dass die Photovoltaik in der Schweiz neben der energetischen auch die architektonische und sogar städtebauliche Würdigung erhält, ist die Publikation «Solarkultur», welche das Bundesamt für Kultur in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Genf erarbeitet hat. Bei einem Pilotprojekt in der Genfer Gemeinde Carouge wurde eine Methode entwickelt, die zum Ziel hat, in Gemeinden maximalen Solarertrag und Baukultur zu verbinden. Nur so, ist man überzeugt, kann bauliche Qualität entstehen, die Grundlage für Nachhaltigkeit ist.
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