Bundesrat und Parlament haben im Jahr 2011 im Nachgang zur Reaktorkatastrophe von Fukushima einen Grundsatzentscheid für einen schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie gefällt. Der Atomstrom soll dank Einsparungen, Effizienzsteigerungen und der Förderung erneuerbarer Energien ersetzt werden.
Förderprogramme stellen hierbei eine wesentliche, teilweise die entscheidende Unterstützung für die Realisierung von Investitionsvorhaben dar. Sie leisten einen wertvollen Beitrag zur Erhöhung der Energieeffizienz und der Förderung erneuerbarer Energien. Doch die Orientierung ist schwierig, denn die Zahl der Förderprogramme ist hoch und zudem je nach Ort unterschiedlich.
Wohnen
Für die Förderung im Gebäudebereich sind die Kantone zuständig. Der Bund leistet Globalbeiträge an die Förderprogramme der Kantone. Wichtigstes Instrument in diesem Bereich ist das Gebäudeprogramm. Es unterstützt in der ganzen Schweiz die Verbesserung der Wärmedämmung von Einfamilienhäusern, Mehrfamilienhäusern oder Dienstleistungsgebäude.
Finanzierung und Steuerabzüge
Für Bauten und Renovierungen die energetisch vorbildlich saniert werden, gewähren viele Banken vergünstigte Hypothekarkredite, sogenannten Öko-, Nachhaltigkeits- oder Minergie-Hypotheken. Die üblichste Variante ist eine Zinsvergünstigung: Über eine feste Laufzeit wird auf einem von der Bank definierten Maximalbetrag eine Zinsreduktion zwischen rund 0,4 und 1 Prozent gewährt. Unterstützend wirken auch die Steuerabzüge, die bei energietechnischen Investitionen an bestehenden Gebäuden in verschiedenen Kantonen möglich sind. Wenn die Sanierungskosten höher sind als das Jahreseinkommen, lohnt es sich, die Arbeiten auf mehrere Steuerperioden zu verteilen.
Unternehmen
Mit dem Instrument der Wettbewerblichen Ausschreibungen (ProKilowatt) unterstützt der Bund Projekte und Programme zur Förderung der Effizienz im Strombereich, die möglichst kostengünstig zum sparsameren Stromverbrauch im Industrie- und Dienstleistungsbereich und in den Haushalten beitragen. Die Wettbewerblichen Ausschreibungen werden über einen Zuschlag auf die Übertragungskosten der Hochspannungsnetze finanziert.
Mobilität
Viele Kantone belohnen den Kauf von energieeffizienten Fahrzeugen, indem sie diese steuerlich entlasten. Einzelne Gemeinden gewähren auch Förderbeiträge für Elektro-Bikes und lokale Gasversorger unterstützen den Kauf von Erdgas- bzw. Biogasfahrzeugen. Treibstoffe aus erneuerbaren Quellen, welche vorgeschriebenen Nachhaltigkeitskriterien erfüllen, sind zudem von der Mineralölsteuer befreit.
Öffentlicher Sektor
Die öffentliche Hand hat eine wichtige Funktion in der Energiepolitik, denn sie hat eine wichtige Vorbildfunktion für die Bevölkerung und Wirtschaft. EnergieSchweiz hilft Städten und Gemeinden bei der Entwicklung und Umsetzung von massgeschneiderten Programmen und Aktionen rund ums Thema Energie.
Energieerzeugung
Der Bund fördert die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien unter anderem mit der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV). Die KEV deckt die Differenz zwischen Produktion und Marktpreis und garantiert den Produzentinnen und Produzenten von erneuerbarem Strom einen Preis, der ihren Produktionskosten entspricht.
Pilot-, Demonstrations- und Leuchtturmprogramm des BFE
Das Bundesamt für Energie fördert Pilot- und Demonstrationsprojekte, die der sparsamen und rationellen Energieverwendung oder der Nutzung erneuerbarer Energien dienen. Das Förderprogramm unterstützt neue Technologien, Produkte und Dienstleistungen mit einem hohen Innovationsgrad im Übergang von der Forschung zum Markt. BFE-Leuchtturmprojekte sind beispielhafte Demonstrationsprojekte, die ihre Arbeitsfortschritte und Ergebnisse intensiv kommunizieren und so die Optionen der Energiezukunft einem breiten Publikum zugänglich und konkret fassbar machen.
Das Suchportal www.energiefranken.ch hilft, den Durchblick im Förderdschungel zu behalten. Mit wenigen Klicks gelangen private Hausbesitzer und auch Unternehmen schnell zu den aktuellen Förderprogrammen.
Kommentare
J. Känzig
29.09.2015 19:18:34Unternehmen und Organisationen mit innovativen Projekten können sich mit Hilfe des Berichtes "Angebote der Innovationsförderung im Energiebereich" einen Überblick über die Fördermöglichkeiten verschaffen. Im ausführlichen Bericht wird auch das Vorgehen für die Gesuchseingabe beschrieben. Download unter: www.bfe.admin.ch/wtt --> Angebote der Innovationsförderung.
Gerrit-M. Spalteholz
28.02.2017 10:33:48Sehr geehrte Damen und Herren
Die Talbot New Energy AG stellt eine Hochenergieeffizienzanlage her, welche aus Prozess- oder Abdampf im Niederdruckumfeld Strom gewinnt, Druck der sonst ungenutzt vernichtet würde. Dampfprozesse sind häufig nicht zu 100% effizient ausgelegt und das bestehende Optimierungspotential kann durch eine Talbot Steam-To-Power Anlage (Talbot STP) ausgenutzt werden. Ich möchte gerne wissen ob es Förderungen für diese Anlage gibt?
Ich freue mich von Ihnen zu hören.
MfG
Gerrit-Mathias Spalteholz
Maris Schuppli
01.12.2017 17:43:18Sehr geehrte Damen und Herren
mein Sohn Maris hat eine altes Haus gekauft, das er jetzt saniert neue Heizung Luft Wärmepumpe/Warmwasserboiler neue Fenster Haustüre usw.
wie sit das aus mit Förderungsbeiträge?
Würde mich sehr interessieren wie das aussieht und wie man vorgehen muss.
Besten Dank im Voraus
Freundliche Grüsse
Peter Schuppli
Energie-Experten
04.12.2017 13:30:06Guten Tag Herr Schuppli
Der Energiefranken auf unserer Website gibt Auskunft über Förderbeiträge:
https://www.energie-experten.ch/de/energiefranken.html
Geben Sie einfach Ihre Postleitzahl ein und Sie erfahren, welche Förder-Angebote Sie am jeweiligen Ort erhalten und nutzen können.
Freundliche Grüsse
Ihre Energie-Experten