Energieeffizienz im Haushalt: So sparen Sie Strom

Mit dem persönlichen Verhalten und bewussten Kaufentscheiden kann jede und jeder zu mehr Energieeffizienz beitragen. Davon profitiert nicht nur die Umwelt, sondern auch das eigene Portemonnaie.

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Ein Finger betätigt den Aus-Schalter einer Steckerleiste

Die Energiestrategie 2050 sieht vor, den Stromverbrauch in der Schweiz pro Kopf bis 2035 um 13 Prozent gegenüber dem Wert von 2000 zu senken – und das bei zunehmender Elektrifizierung, namentlich beim Heizen und im Verkehr. Dazu beitragen können nicht nur die Industrie und die Dienstleistungsbranche, sondern auch die privaten Haushalte. Ein durchschnittliches Einfamilienhaus benötigt jährlich rund 4000 Kilowattstunden, eine typische Wohnung immer noch etwa die Hälfte davon. Insgesamt sind die Haushalte für rund ein Drittel des Schweizer Stromverbrauchs verantwortlich.

Die grössten Stromfresser im Haushalt

Der genauere Blick auf die Verbräuche in einem Haushalt zeigt, dass vor allem der Betrieb von Wärmepumpen (50 Prozent) und die Produktion von Warmwasser (33 Prozent) sehr stromintensiv sind. Insbesondere durch den Ersatz von Elektroboilern lässt sich die Energieeffizienz in diesem Segment noch deutlich erhöhen. Die restlichen 17 Prozent teilen sich auf unterschiedliche Geräte auf, die in fast jedem Haushalt zu finden sind (siehe Grafik).

Kuchendiagramm zum Energieverbrauch im Haushalt. Gebäudetechnik 18%, Heim- und Büroelektronik 18%, diverse Geräte 15%, Kühlen und Gefrieren 12%, Waschen und Trocknen 12%, Kochen und Backen 10%, Beleuchtung 10%, Geschirrspüler 5%
Typische Aufteilung des Stromverbrauchs in einem Haushalt – ohne Heizung und Warmwasser. (Grafik: Faktor Journalisten / Quelle: EKZ‑Ratgeber)

Strom sparen mit guten Haushaltsgeräten

Wir zeigen, wie man mit einfachen Massnahmen und bewussten Entscheidungen im Alltag zu Hause Strom sparen kann.

Beim Kauf die Energieetikette beachten

Kühlschrank, Geschirrspüler, Waschmaschine und Trockner – fast alle Geräte im Haushalt sind heute mit einer Energieetikette ausgestattet. Sie gibt Auskunft darüber, wie energieeffizient ein Produkt ist, wobei die oberste Klasse immer die sparsamste ist. Es lohnt sich, die Geräte vor dem Kauf auf ihre Energieeffizienz zu prüfen. Wer nur auf den Kaufpreis schaut, zahlt unter Umständen am Ende mehr, denn die Betriebskosten sind bei weniger energieeffizienten Geräten wesentlich höher.

Haushaltsgeräte vergleichen

Ein wichtiger Aspekt beim Kauf eines neuen Haushaltsgeräts ist dessen Grösse respektive Kapazität. Ist das Modell überdimensioniert, verbraucht es unnötig viel Strom. Es lohnt sich deshalb, vor dem Kauf gut zu überlegen, wozu man ein Gerät braucht und welche Anforderungen es erfüllen muss. Zu empfehlen ist ein Besuch auf der Plattform www.topten.ch, wo sich verschiedene Geräte punkto Qualität und Energieeffizienz vergleichen lassen.

Reparieren oder entsorgen?

Was tun, wenn ein Haushaltsgerät einen Defekt hat? Kleinere Reparaturen lassen sich oft selbst durchführen, etwa der Ersatz von Verschleissteilen wie Dichtungen. Bei grösseren Schäden muss man genauer hinschauen und abwägen, ob sich eine Reparatur noch lohnt oder ob die Anschaffung eines neuen Geräts sinnvoller ist.

Es gilt zu bedenken, dass jedes Gerät auch graue Energie beinhaltet – also jene Energie, die für die Produktion und den Transport eingesetzt wurde. Grundsätzlich ergibt es daher Sinn, wenn ein Apparat möglichst lange betrieben wird. Allerdings sind ältere Geräte weniger energieeffizient – ewig sollte man sie also auch nicht verwenden. Es bietet sich an, eine Fachperson beizuziehen, wenn der Entscheid nicht eindeutig ist.

Ein Mann und eine Frau betrachten ausgestellte TV-Geräte (Schwarzweissfoto)
Farbfernsehen wurde in der Schweiz 1968 eingeführt. Falls bei Ihnen noch ein Fernseher aus dieser Zeit steht, ist eine Neuanschaffung mehr als nur eine Überlegung wert. (Foto: SRF Chronik)

Tipps zum Stromsparen im Haushalt

Nicht nur der Kauf eines Geräts will wohlüberlegt sein, sondern auch sein Betrieb. Es gibt unzählige wertvolle Tipps und Hinweise, wie man mit dem persönlichen Verhalten den Strombedarf im Haushalt senken kann. Wir haben eine Auswahl zusammengetragen und nach Haushaltsbereich sortiert.

Wohnzimmer und Büro

  • Ganz ausschalten: Schalten Sie Geräte ganz aus, denn im Stand-by-Betrieb verbrauchen sie weiter Strom. Das Zauberwort lautet «Steckerleiste»: Sie fasst verschiedene Geräte zusammen und schaltet alle aufs Mal bequem aus.
  • Energiesparmodus: Viele Geräte verfügen über einen Energiesparmodus. Nutzen Sie ihn – Ihr Komfort wird dadurch nicht eingeschränkt.
  • Multifunktion: Auch im Homeoffice muss man drucken, scannen und kopieren. Statt drei separate Geräte anzuschaffen, setzen Sie besser auf ein Multifunktionsgerät – es braucht weniger Strom.

Beleuchtung

  • LED: Sparlampen? Glühbirnen? Halogenlampen? Alle ersetzen! An LED-Leuchtmitteln führt heute kein Weg mehr vorbei, denn sie sind energieeffizienter, langlebiger und qualitativ deutlich überlegen.
  • Abschalten: Beleuchten Sie keine Räume, in denen sich niemand aufhält. Bewegungsmelder, Zeitsteuerungen und Präsenzsensoren helfen Ihnen, bei der Beleuchtung Strom zu sparen.
  • Helle Umgebung: Dunkle Oberflächen schlucken Licht und erhöhen so den Strombedarf. Setzen Sie stattdessen auf helle Wände, Möbel und Einrichtungsgegenstände.

Küche

  • Backofen: Eine Stunde vorheizen – das muss nicht sein. Lassen Sie es ganz sein und setzen Sie auf Umluft. Strom sparen können Sie auch, wenn Sie den Ofen 5 Minuten vor Backende ausschalten und die Nachwärme nutzen.
  • Kochen: Auch beim Kochen lässt sich die Nachwärme nutzen. Schalten Sie die Platte ruhig etwas früher ab. Und: Auf jede Pfanne gehört ein Deckel.
  • Geschirrspüler: Beladen Sie den Spüler voll, aber übertreiben Sie es nicht. Nutzen Sie die Spar- und Niedrigtemperaturprogramme. Diese dauern zwar länger, reinigen aber gründlicher und sparen Energie.

Waschküche

  • Temperatur: Waschen Sie mit voller Trommel und bei tiefen Temperaturen. Damit schonen Sie die Umwelt ebenso wie Ihre Kleider.
  • Sparprogramm: Auch wenn das Kurzprogramm verlockend ist – wählen Sie das Sparprogramm. Das dauert länger, spart aber viel Strom und Wasser.
  • Trockner: «Bügeltrocken» ist trocken genug. Und vergessen Sie nicht: Bei schönem Wetter kann man die Wäsche auch draussen hängen. Da brauchen Sie nur Ihre eigene Energie und können sich dafür ein Dessert gönnen.

Diese Liste ist bei Weitem nicht abschliessend. Weitere hilfreiche Tipps, wie Sie im Alltag zu Hause Strom sparen können, finden Sie beispielsweise auch in einer Broschüre von Energie Schweiz oder beim Stichwort Strom sparen auf enex.me. Wahrscheinlich können Sie nicht jeden Tipp jederzeit umsetzen. Aber jede ausgeschaltete Lampe, jede eingesetzte Stromleiste und jeder Deckel auf einer Pfanne tragen dazu bei, dass die Schweiz ihren Energiehunger reduziert. Die Umwelt und auch Ihr Geldbeutel danken Ihnen für Ihren Beitrag zur Diät.

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  • Oliver Altorfer

    Vor 3 Jahren

    Was ich denke? Ich denke der Bund sollte endlich einmal vorwärts machen mit seinem Energieprogramm. Seit Jahren generieren viele Private Energie in höheren Mengen als sie brauchen. Der Privatmann kommt zusehends seinen Verpflichtungen nach, auch wenn die Überproduktion vorn und hinten nicht rentiert, der Bund nicht! Solaranlagen gehören auf JEDES nutzbare Dach. Entweder von Eigentümer oder vom Ebergieversorger per Gesetz. Das gehört in jede Bauordnung. Genauso wie es endlich verhindert werden muss dass irgendwelche Umwelt- oder Vogelschützer jedes Windrad über Jahre verhindern, jedes Kraftwerk in Flussläufen unnötig verzögern und dergleichen. Potenzialspeicher gehören gebaut und zwar nicht nur ein Versuchsspeicher im Tessin, dessen Technologie dann wie so vieles nach Asien verscherbelt wird.

    In Dörfern müssten wir längst auf Smartgrid und dezentrale Speicher setzen. Dann würden die Hausspeicher dann geladen wenn das Netz wegen Überangebot stabilisiert werden muss. Die Geräte sind längst dafpr ausgerüstet, unsere Infradtruktur ist aber Steinzeit und prähistorischer Natur! Das meine ich dazu…

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  • Martin Liebmann

    Vor 3 Jahren

    Mensch! für noch soviel Alltägliches wird heute ein Motor / Motörchen angewendet.
    Wir leben in einer fürchterlich herangewachsenen Luxuszeit.
    Lassen wir unsere E-Mobilität weg und setzen uns auf ein herkömmliches Fahrrad um damit unsere Einkäufe zu tätigen. Gehen wieder öfters zu Fuss u.v.m.
    Eine solch dekadente Entwicklung zeigt sich mit den vielen elektrifizierten Kickboards bzw. Trottinetts. Gleich mit der Sporttasche geschultert ins nächste Fitnesszentrum um die fehlende körperliche Bewegung wieder wett zumachen.
    SELBSTVERANTWORTUNG. Gehört zwingend in den Schulstoff ab dritter Klasse.
    Ich lasse ihre guten Tipps stehen mit elektrischer Energie bewusst im Privatheim umzugehen. Mit Betonung auf BEWUSST.
    Freundliche Grüsse
    Martin Liebmann

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  • Garfield

    Vor 3 Jahren

    Alles klar. All das mach ich schon lange. Nur: ich besitze ein über 200 Jahre altes Haus (ist im Ortsschutz und gehört kantonal zu den schützenswerten Objekten). Die Hütte hat allerdings offiziell eine Holzheizung (zwei Kachelöfen) mit Elektrospeicher-Heizung. Gerade die will man mir offenbar zu Gunsten von erneuerbaren Energien verbieten? Zu Gunsten von Autos? Ich habe keine Heizungs-Wasserleitungen im Haus und kann mir die auch nicht leisten. Muss ich damit rechnen, entweder die Immobilie zu verlieren pder zu erfrieren? Einfach nicht wirklich fertig gedacht, das Ganze.

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  • Susanna

    Vor 3 Jahren

    Auch beim Bügeln kann man die Restwärme nutzen, und die Anfangswärme, z.B. für nur leicht Zerknittertes. Ich lege die Sachen schon dementsprechend über einen Stuhl. Die gebügelten Kleider über einen anderen Stuhl legen und erst falten wenn das Bügeleisen abgestellt ist.

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  • BEBO

    Vor 2 Jahren

    In Ihrem Beitrag zur Beleuchtung fehlt mir die Info über Neonlampen, die in älteren Wohnungen in der Küche und im Bad vorhanden sind.

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  • Schreiber Manfred

    Vor 2 Jahren

    Selbstverständlich gibt es verschiedene Sparmöglichkeiten im Haushalt, die unbedingt umgesetzt werden sollten.
    Gespart werden könnte auch im Sportbereich z.B. abschalten der Nachtbeleuchtung der Sportanlagen (z.B. Tennis, Fussball etc.). Verzicht auf Kunsteisbahnen, auf geheizte Schwimmbäder, auf Nachtbeleuchtung der Skipisten etc.

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