Defektes Gerät ersetzen oder neues anschaffen?

Die vollautomatische Kaffeemaschine tut keinen Wank mehr. Von einem Tag auf den anderen. Zwei Tage ohne Kaffeemaschine – das halten wir noch knapp aus. Aber wenn der gut gefüllte Gefrierschrank aussteigt, dann wird es ernst. Ab wann lohnt sich eine frühzeitige Geräte-Neuanschaffung?

3 Min.

Es ist klar: Wenn der Gefrierschrank den Geist aufgibt, dann muss augenblicklich eine Lösung beziehungsweise ein Servicemann her. Dessen Diagnose wird uns wenig freuen: Der Kompressor des Gefrierschranks müsse ersetzt werden, das lohne sich kaum. «Wir haben gerade eine günstige Aktion mit 40 Prozent Rabatt im Angebot», lockt er, «Wir nehmen die alte Maschine gleich mit und verrechnen keine Wegpauschale von 150 Franken.» Wer will da nicht zugreifen! Unterschrieben ist rasch, die Folgen trägt man allerdings zehn Jahre oder mehr, wenn sich das Ersatzgerät als Stromfresser entpuppt.

Wenn das Ende absehbar ist

Das wäre zu vermeiden gewesen. Der bereits in die Jahre gekommene Gefrierschrank hatte nämlich schon seit Wochen seltsame Töne von sich gegeben. Man hätte also auf seinen Abgang vorbereitet sein können. Fachleute betonen darum immer wieder, sich von einem Geräte-Crash nicht überrumpeln zu lassen, da sonst meist einfach das Nachfolgegerät gekauft wird. Und das ist meistens nicht das Beste. Ein Blick auf die Topten-Webseite schafft rasch Klarheit, wie man bei Anschaffungen vorgehen soll. Nicht nur erfährt man viel Wissenswertes im «Ratgeber»-Teil, sondern man weiss auch, was man den Monteur fragen soll, wenn er im Haus steht.

Bild: Topten A+++-Geräte schneiden bei den Stromkosten klar am besten ab. Quelle: Topten

Auf die Energiekosten achten

Dabei lohnt sich der Blick auf die Topten-Webseite besonders, wenn im Rahmen des normalen Erneuerungszyklus – bei einem Gefriergerät sind das 10-15 Jahre – sowieso bald ein neues Produkt benötigt wird. Dann soll man wirklich ein Bestgerät auswählen. Das zentrale Thema sind die Stromkosten: Für den einzelnen Haushalt fallen diese zünftig ins Gewicht: Während der rund 15-jährigen Nutzungszeit summierten sie sich bei einem alten C-Gerät auf knapp 1200 Franken.

Seit 2013 dürfen nur noch Gefriergeräte verkauft werden, die mindestens die Klasse A++ (Stromkosten in 15 Jahren: 700 Fr.) erreichen. Ein von Topten empfohlenes A+++-Gefriergerät mit 220 Litern Nutzinhalt (Familie) verbraucht in seiner Lebensdauer nochmals einen Drittel weniger Strom als ein A++-Gerät, also rund 460 Fr. (vgl. Infografik Stromkosten von Kühlschränken oben).

Graue Energie

Der vorzeitige Ersatz eines wenig energieeffizienten Geräts ist immer etwas kritisch. Denn einerseits entsorgt man funktionierende Produkte nur ungern. Anderseits ist der Aspekt der Grauen Energie auch nicht zu vernachlässigen – die Wegwerfmentalität lässt grüssen. Ein Gefriergerät bringt doch rund 40 Kilogramm Elektroschrott auf die Waage. Kurzum: Man sollte besser abwarten und sich auf einen gröberen Defekt vorbereiten. So muss man in der Not nicht einfach das Nachfolgegerät kaufen.

Ein Tipp: Gefriertruhen sind übrigens effizienter und preisgünstiger als Gefrierschränke. Wobei Gefrierschränke eher in eine Küche passen, ihre Schubladen erleichtern die geordnete Lagerhaltung.

Bei einem defekten Gerät von 3-4 Jahren sollten die Reparaturkosten nicht mehr als 40 Prozent des Neupreises betragen; bei 5-7 Jahren geht man von 25 Prozent aus. (Quelle: Bundesamt für Energie)

Reparieren lohnt sich doch

Zurück zur Kaffeemaschine: Mit unserem Gerät, einer klassischen Schweizer Marke, erst vier Jahre alt, suchen wir ein Fachgeschäft auf, welches die Reparatur vornehmen kann. Der Ladeninhaber rät zu einem Neukauf; das Brühwerk sei wohl defekt. Er habe ein anderes, fast neues Modell vorrätig, versichert der Mann – und das mache erst noch Latte Macchiato! Doch wir beharren auf einer Reparatur-Kostenschätzung unseres Geräts, die uns so viele feine Tassen Kaffee beschert hat. Der Bescheid liegt anderntags vor; die Kosten liegen in einem vernünftigen Verhältnis zum Anschaffungspreis – unter 25 Prozent der Anschaffungskosten – und damit entscheiden wir uns für die Reparatur. Den nächsten Kaffee mit dem reparierten Gerät werden wir dann speziell geniessen!