Baustoff Lehm: Zurück in die Steinzeit?
Lehm als Baustoff mag archaisch anmuten: Aber tatsächlich wurde das Naturmaterial bei uns erst vor rund 100 Jahren verdrängt, nicht zuletzt vom heute allgegenwärtigen Beton.
Graue Energie bezeichnet die Energiemenge, welche von der Herstellung bis zur Entsorgung oder zum Recycling zusätzlich zur Betriebsenergie benötigt wird. Gebäuden macht die graue Energie oft mehr aus als der Energiebedarf für den Betrieb. Die graue Energie in Photovoltaikanlagen ist innert zwei Jahren amortisiert, bei Windkraftanlagen geht es noch schneller.
Lehm als Baustoff mag archaisch anmuten: Aber tatsächlich wurde das Naturmaterial bei uns erst vor rund 100 Jahren verdrängt, nicht zuletzt vom heute allgegenwärtigen Beton.
Um ein Gebäude mit geringen Umweltauswirkungen zu realisieren, muss man auch die CO2-Emissionen aus der Erstellung reduzieren. Die Wahl von Baustoffen mit einer guten Ökobilanz ist dabei ein wesentlicher Faktor, wie eine neue Studie bestätigt.
Neue Studien belegen, dass Heizung, Lüftung und andere Gebäudeinstallationen im Saldo der grauen Energie bei Durchschnittsimmobilien über einen Viertel ausmachen. Um weitere indirekte Treibhausgasemissionen zu vermeiden, lassen sich jedoch vielfältige Wege finden.
Wie kann Bauen klimafreundlicher werden? Indem mehr vorhandenes Material weitergenutzt oder verwertet wird. Aus ökologischer Sicht besonders gut schneidet das Wiederverwenden von gebrauchten ganzen Bauteilen ab.
Zürich hat sich zum Klimaschutz verpflichtet und strebt die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft an. Doch in einigen Bereichen ist die Stadt sehr schlecht unterwegs. Zum Beispiel beim Ersetzen alter Heizungen mit umweltfreundlicheren Systemen.
Bezüglich Grauer Energie schneiden Photovoltaikanlagen heute schon gut ab. Künftig könnten aber aufgrund dünner Zellen und optimierter Unterkonstruktion noch viel kürzere energetische Rückzahlfristen möglich sein.
Unser ökologischer Fussabdruck ist zu gross. Würden alle Menschen so leben und konsumieren wie wir in Europa, wären fast drei Erden nötig. Dieser Umstand wird immer mehr Leuten bewusst und verleiht sämtlichen «nachhaltigen» Produkten Aufwind.
Für die Bereitstellung der Komponenten und den Zusammenbau von Solarmodulen wird Energie benötigt. Die heutigen Standardmodule, die etwa 80 % des Weltmarkts abdecken, sind typischerweise aus etwa 0,2 Millimeter dicken kristallinen Siliziumscheiben (silicon wafers) aufgebaut.