2. Akku lagern: Trocken, mässig warm und periodisch nachladen
Es ist normal, dass der Akku sich auch ohne Nutzung immer ein wenig entlädt. Diese Selbstentladung kann auf einfache Weise verlangsamt werden.
- Akku über Nacht, während der Ferien und durch den Winter nicht am E-Bike lassen, sondern mit in die Wohnung nehmen.
- Bei moderaten Temperaturen von 15 bis 25 Grad Celsius trocken lagern – also nicht zu heiss und nicht zu kalt.
- Vor allem kalte Temperaturen sind Gift für den Akku. Deshalb so wenig wie möglich der Kälte aussetzen.
- Auch starke Hitze und direkte Sonneneinstrahlung sind nach Möglichkeit zu vermeiden.
- Bei längerer Lagerdauer (beispielsweise über den Winter, wenn man gar nicht Velo fährt) zwischen 40 und 60 % aufladen.
- Bei Lagerdauer über drei Monate zwischendurch etwas nachladen, damit sich der Akku nicht komplett entleert.
3. E-Bike fahren: Touren der Akkukapazität entsprechend planen
Idealerweise wählt man die Strecke so, dass der Akku nie ganz leer wird. Damit spart man sich nicht nur die Anstrengung zum Schluss, wenn die Unterstützung ausfällt, sondern sichert auch ein langes Akkuleben. Einmal ist keinmal, aber wer den Akku häufig leerfährt, straft sich selbst mit abnehmender Leistung und Kosten für den vorzeitigen Akkuersatz. Internetforen können am Anfang hilfreich sein um abzuschätzen, wie weit eine Akkuladung reicht. Dennoch lassen sich Erfahrungen nicht 1:1 auf alle Personen und E-Bikes übertragen – zu gross ist der Einfluss von Fahrweise (leichte bis starke Unterstützung) sowie des Gewichts von Velo und Fahrerin oder Fahrer. Auch das Alter des Akkus, die Beladung mit Gepäck und Gegenwind spielen eine Rolle. Zusatztipps: einen Zweitakku mitführen, der im Notfall eingewechselt werden kann, wenn die Leistung bereits vor Ende der Tour aufgebraucht ist, oder ein Ladegerät und Zeit für eine Ladepause einkalkulieren.
4. E-Bike kaufen: Das ist bezüglich Akku zu beachten
Bereits beim Kauf eines E-Bikes ist es entscheidend, dass Sie die optimierte Nutzung gemäss den vorstehenden Tipps im Hinterkopf haben.
- Das E-Bike sollte einen herausnehmbaren Akku haben, damit Sie ihn im optimalen Temperaturbereich lagern können.
- Keine Blei-Akkus: Diese sind eigentlich kaum noch im Angebot. Bei Billigmodellen und Occasionen sollte man aber genau hinschauen.
- Akku mit guter Software
- Wie lange gibt der Hersteller Garantie auf Funktion und Leistung?
- Wie lange gibt es Ersatzteile?
5. E-Bike-Akku reparieren lassen
Wenn die Leistung des Akkus dennoch mit der Zeit abnimmt, stellt sich die Frage, was tun. Es gibt Firmen wie Upvolt, Accufit oder Swissvolts, welche anbieten, den Akku zu reparieren und wieder aufzurüsten. Dabei werden defekte Lithiumzellen durch neue ersetzt und der Akku wieder flott gemacht. Je nach Anbieter werden auch deutlich leistungsfähigere Zellen eingesetzt, was die Gesamtleistung des Akkus sogar verbessern kann im Vergleich zur Anfangsleistung zum Zeitpunkt des Velokaufs. Möglicher Haken von Akku-Reparaturen: Durch das Öffnen entfällt jegliche Garantie der Hersteller. Zudem sind die Kosten für das Auffrischen oft nicht weit vom Preis eines neuen Akkus entfernt – sofern Ersatz noch erhältlich ist.
Brandgefahr bei unsachgemässen Reparaturen
Velofachhändler legen den Fokus auf hochwertige Produkte mit zugehöriger Software für das Akkumanagement. Die Hersteller gewähren auch eine entsprechend lange Garantie – nach fünf Jahren noch 70 % der Ursprungsleistung – und sind sehr kulant bei Defekten wie etwa Wassereinbruch in den Akku. Aus Sicht der Fachleute gibt es noch weitere Aspekte zu berücksichtigen, etwa den der Sicherheit. Die Brandgefahr von beschädigten oder nicht sachgemäss reparierten Akkus ist nicht zu unterschätzen, so dass von vielen Servicestellen gar keine E-Bikes mit aufgerüsteten, reparierten oder sonst in irgendeiner Weise veränderten Akkus angenommen werden.
Kommentare: Was denken Sie?
Tony Mächler
Vor 4 Jahren
Danke für diä guäti Information beträff E Bike Accus.
Dan
Martin Elmiger
Vor 4 Jahren
Guten Tag
Meinen Akku behandle ich seit Jahren gemäss Ihren Tipps. Ich habe mit meinem Flyer T11/2015 nach 5 Jahren und 8500 km den Akku testen lassen auf seine Leistungsfähigkeit. Es waren noch 90% «Ladefähigkeit» vorhanden.
Ich freue mich aufs kommende Bike-Jahr.
M. Elmiger
Walter
Vor 4 Monaten
90% nach 5 Jahren sind gut, aber auch nicht sooo gut. Das sind ja eigentlich nur etwa 100 Ladungen. Aber klar, die Technik ist heute schon wieder weiter.
Trotzdem gibt es noch grosse Unterschiede bezüglich Qualität.
Da scheint Bosch grosse Erfahrung zu haben, denn deren Akkus sind ja seit Jahrzehnten in diversen Maschinen (z.B. Akkuschraubern) verbaut.
Ich kann aber nur mit BMZ vergleichen. Auch was die Leistungsfähigkeit und Kapazität angeht, gibt es Unterschiede. 500Wh des einen sind nicht 500Wh des anderen …
Stefan
Vor 4 Jahren
Langsam setzt sich das Wissen durch, dass LiIon-Akkus nicht immer voll geladen werden sollen. Dies sollte noch mehr kommuniziert werden. Es fehlt aber v.a. an entsprechenden Ladegeräten. Nachträglich kann man nur durch eine Zeitschaltuhr (bzw. Timer) und einer durch Erfahrung abgeschätzten Zeitdauer dies beeinflussen. Besser sind Strommessgeräte (z.B. myStrom), die bei unterschreiten einer gewissen Leistung den Ausgang abschalten. Ab etwa 80% Ladestand nimmt nämlich die Ladeleistung langsam ab.
Rekuperation ist bei Mittelmotoren vom Prinzip her kaum möglich (Leerlauf der Pedale muss ja sein). Der Nutzen ist auch relativ klein, denn meist lässt man es bergab einfach laufen. Nur bei grösserem (und längerem) Gefälle lohnt sich das Umschalten – ich kenne mindestens keine Variante, wo über die Bremse zuerst rekuperiert und erst bei starkem Bremsen die mechanische Bremse aktiviert wird.
Walter
Vor 4 Monaten
Eigentlich einen Schande für die Hersteller, dass das weder kommuniziert noch technische ermöglicht wird. Man kann natürlich den Akku auch während des Ladens im Auge behalten, und frühzeitig abschalten. Etwas gar primitiv, was sich die Hersteller da ausgedacht haben. Aber klar, bisher war die Kapazität auch klein, und man wollte die nicht noch verkleinern.
Mit meinem Hinterradmotor kann ich rekuperieren, nur muss man schon eine richtige Bergabfahrt haben, wo man ein paar km dazugewinnen kann. Auf meine 5000km habe ich wohl keine 10km dazugewonnen … aber immerhin vielleicht einen Satz Kette und Bremsen gespart … (aber auch nur, wenn ich mir das einbilde)!
Walter
Vor 4 Monaten
Gute Einsteigerinfos.
Informationen bezüglich Motoren im Hinterrad sollten man aktualisiert werden.
Denn die eignen sich vor allem als S-Pedelec für Pendler, die gern Tempo machen, man will ja auf dem Arbeitsweg nicht bummeln.
Hinterradmotoren brauchen auch etwas Tempo, sonst sind die nicht effizient. Und starke Steigungen liegen denen nicht, darum gibt es keine Mountainbikes mit Hinterradmotor.
Die Rekuperation wird überbewertet, da ist kaum was zu holen, ausser man pendelt jeden Tag den Berg hinauf und wieder hinunter. Die Motorbremse hilft aber, die Kette oder den Riemen und die Bremsen zu entlasten und so weniger Unterhalt zu haben.