Ein neuer Kühlschrank der besten Effizienzklasse, ein noch kleinerer Laptop, ein Flachbildfernseher der neusten Generation: Der Markt lockt unablässig mit Geräten, die ihre Vorgängermodelle technisch überholt haben. Zudem sind sie immer günstiger zu erstehen. Geht ein Gerät kaputt, lohnt es sich selten, es zu flicken, meist ist die Arbeit teurer als die Neubeschaffung. Zurück bleibt ein riesiger Berg ausrangierter elektrischer und elektronischer Geräte. Jeder Einwohner produziert im Schnitt jährlich fünfzehn Kilogramm Elektroschrott.
Gemäss dem europäischen Forum WEEE (Waste Electronical and Electric Equipment) ist Elektroschrott der am schnellsten wachsenden Müllberg weltweit. Werden die Geräte nicht fachgerecht entsorgt, gelangen einerseits giftige Stoffe aus den Batterien, Kondensatoren, Akkus und Kühlaggregaten wie Quecksilber, Blei, FCKW, PCB oder Asbest in die Umwelt. Andererseits landen wertvolle Rohstoffe im Müll. In den EU-Ländern werden rund zwei Drittel des Elektroschrotts entweder exportiert, nicht fachmännisch rezikliert oder in den Abfall geworfen.
Umweltbelastung reduzieren
Nicht so in der Schweiz. Laut einer Schätzung von Swiss Recycling bringen die Einwohner hierzulande ihre ausgedienten Geräte zu 95 Prozent zu einer Sammelstelle oder einem Händler zurück. Im Jahr 2014 wurden in der Schweiz gemäss dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) insgesamt 126’600 Tonnen Elektroschrott gesammelt, fachgerecht verwertet und entsorgt. Der Gewinn für die Umwelt ist gross. Swiss Recycling hat ausgerechnet, dass eine Tonne reziklierter Elektro- und Elektronikgeräte der Umweltbelastung entspricht, die durch 247’000 Kilometer Zugfahrten generiert wird – was 48 mal dem Schweizer Schienennetz entspricht.
Elektrische und elektronische Geräte bestehen zu 75 Prozent aus Bestandteilen, die als sekundäre Rohstoffe wieder verwertet werden können. Dazu gehören Glas, Kunststoffe und Metalle wie Kupfer, Aluminium, Messing, Zink und Eisen. Spezialisierte Recycling- Unternehmen lösen die Wertstoffe aus dem Elektroschrott heraus und verkaufen sie wieder. «Das Eisen bleibt in der Schweiz, die Nichteisen-Metalle liefern wir an verschiedene Schmelzwerke in Europa.», so Edy Birchler von der Immark AG in Regensdorf, dem führenden Elektroschrott-Recycler in der Schweiz. Zusammen mit Partnerbetrieben verarbeitet das Unternehmen 45’000 Tonnen Elektroschrott.
Kommentare: Was denken Sie?
Thomas
Vor 6 Jahren
Wenn ich ein neues Gerät kaufe, bringe ich immer die ausgedienten Geräte zur Sammelstelle. Das Recycling trägt zur Reduktion von Schadstoffen in der Umwelt und zur Verringerung des CO2-Ausstosses.
Je mehr Menschen umweltbewußt leben werden, desto besser wird es für unseren Planeten.
Tom Vogt
Vor 6 Jahren
Hallo,
die fachgerechte Entsorgung macht bei Elektrogeräten durchaus sehr viel Sinn und ist meiner Meinung nach der einzig richtige Weg dem Herr zu werden. Wie dann mit dem Schrott weiter verfahren wird liegt ja bei dem der den Müll weiter verarbeitet. Hauptsache es müssen weniger neue Rohstoffe aus der Erde geholt werden.