Umweltauswirkungen von 5G
5G soll nicht nur neue Funktionen und Anwendungen ermöglichen, sondern auch den Stromverbrauch des Mobilfunknetzes senken. Eine gemeinsame Studie von Universität Zürich und Empa hat untersucht, wie sich 5G auf die Treibhausgasemissionen der Netzinfrastruktur auswirkt. Sie zeigt, dass die 5G-Technologie im Jahr 2030 pro Gigabyte (GB) übertragenem Datenvolumen rund 4,5 Gramm CO2-Äquivalent verursachen wird. Damit liegen die Emissionen 85 % tiefer als bei den heute aktiven Standards (2G bis 4G) mit etwa 30 Gramm pro GB.
Tiefere Treibhausgasemissionen
In der Studie haben die Forschenden auch geprüft, welchen Einfluss 5G auf die Treibhausgasemissionen in den verschiedenen Anwendungsfeldern hat. Untersucht wurden flexibles Arbeiten, Smart Grid, automatisiertes Fahren sowie die Präzisionslandwirtschaft. Gemäss den Berechnungen könnten dank 5G in diesen Bereichen in einem optimistischen Szenario bis zu 2,1 Megatonnen (Mt) CO2-Äquivalent pro Jahr eingespart werden. Im erwarteten Szenario beläuft sich der Wert auf 0,6 Mt, im pessimistischen Szenario auf 0,1 Mt.
Die Untersuchung identifizierte jedoch auch zwei Risiken: den Rebound-Effekt (höhere Nachfrage führt zu zusätzlichen Emissionen) und den Bedarf an zusätzlicher Informations- und Kommunikationstechnik (z. B. Laptops, Sensoren, Drohnen). Dies könnte zu weiteren Treibhausgasemissionen von bis zu 0,16 Mt CO2-Äquivalent pro Jahr führen, was mehr ist als die Emissionen für Erstellung und Betrieb der gesamten Infrastruktur für 5G. Die Autoren der Studie schliessen daraus, dass Massnahmen nötig sind, um zusätzliche Emissionen zu vermeiden. Nur so wird 5G tatsächlich einen positiven Effekt auf das Klima haben.
5G ein Gesundheitsrisiko?
Immer wieder werden Befürchtungen laut, 5G habe negative Auswirkungen auf die Gesundheit. So wurde etwa kritisiert, dass die elektromagnetische Strahlung der Antennen zu gesundheitlichen Schäden führen könnte. Studien zeigen, dass im gängigen Frequenzbereich bis 4 GHz keine gesundheitlichen Risiken nachgewiesen werden können. Allerdings soll dieser Bereich erhöht werden, um zusätzliche Frequenzen nutzen zu können.
Kommentare: Was denken Sie?
Thomas P Keller
Vor 3 Jahren
Was meinen die Bienen und Insekten dazu? Die haben jetzt schon massiv an «Masse» verloren.
Müssen nicht viel mehr Antennen aufgestellt werden?
Begünstigt 5g virale Erkrankungen?
Ich persönlich verzichte sehr gerne auf die von Ihnen aufgeführten Punkte, ich sehe darin nichts positives oder erstrebenswertes.
Energie-Experten
Vor 3 Jahren
Hallo Herr Keller, danke für diese schöne Sammlung von häufigen Fragen zu 5G. Dazu können wir Ihnen wie folgt antworten:
1. 5G verursacht weder Zellabbau noch grippeähnliche Symptome – den detaillierten Faktencheck gibt es bei [1].
2. Dass neue Antennen gebaut werden, begründet die Swisscom so: «Die bisherigen Antennen sind quasi ein Flutlicht, das grossflächig den Nachthimmel unnötig ausleuchtet, während die neuen Antennen nur genau dorthin leuchten, wo auch Licht benötigt wird. Erst mit dieser Kombination sind alle Vorteile von 5G nutzbar, wie höhere Bandbreiten, kürzere Reaktionszeiten, garantierte Netzressourcen und sehr hohe Energieeinsparungen.» – 5G funktioniert also auch auf den alten Antennen, einfach ohne die Vorteile von 5G. Mehr Bandbreite für mehr Verbindungen gibt es dank hohen Frequenzen mit weniger Reichweite bei den hierzulande erlaubten Leistungen tatsächlich nur mit mehr Antennen. Mehr dazu in [2]
3. Wir haben Bienen und andere Insekten befragt, aber sie hatten keine Meinung. Nein, im Ernst: «Bislang ist jedoch kein Zusammenhang zwischen Mobilfunkstrahlung und Insektensterben belegbar». Dieser Satz aus [3] fasst den aktuellen Erkenntnisstand wohl recht gut zusammen.
[1] https://correctiv.org/faktencheck/medizin-und-gesundheit/2020/01/30/falsche-spekulationen-5g-ist-nicht-schuld-an-todesfaellen-durch-das-coronavirus/
[2] https://www.swisscom.ch/de/about/news/2021/03/08-5g-antennen.html#ms-multipageStep-newsletter
[3] https://www.quarks.de/gesundheit/handystrahlung-wie-gefaehrlich-ist-das-neue-mobilfunknetz-5g/