Stromfresser im Ladengeschäft aufspüren

Welche Kosten verursachen Elektrogeräte in einem Laden? Ein Bioladen-Betreiber spart in den kommenden Jahren Zehntausende Franken, nachdem er den Stromverbrauch von Topten messen liess.

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Bioladen «Bio Peter» mit Kühltheke, Holzregalen und Getränkeabteilung

In grossen Supermärkten werden meistens die Energieverbräuche zentral überwacht, ein regelmässiges Optimieren und Ersetzen von alten energiefressenden Geräten alle 10 Jahre gehört zum Standard. Bei kleineren Läden sieht das aber oft ganz anders aus. Nicht selten sind dort sehr alte Geräte im Einsatz, welche seit Eröffnung des Geschäfts zum Inventar gehören. Werden diese dann doch einmal ersetzt – oft, weil sie einen Defekt erlitten haben –, kommen billige Geräte oder Geräte aus zweiter Hand als Ersatz zum Zug.

Stromverbrauch zeigt Sparpotenzial auf

Kühltheken, Kühlregale und Tiefkühlschränke beispielsweise verursachen oft hohe Stromkosten in der Nutzung, welche sich über die Jahre aufsummieren. Meist sind sich die Ladenbesitzer und -besitzerinnen gar nicht bewusst, in welchem Ausmass diese Ausgaben liegen. Hier möchte Topten mit Hilfe von Praxismessungen aufzeigen, dass es sich lohnt, in gute, energiesparende Geräte zu investieren.

Es lohnt sich für Ladenbetreiber zu prüfen, ob ältere Geräte mit grossem Stromverbrauch ersetzt werden sollten.

Manuel Schmutz, Inhaber Bio Peter AG

Im Bioladen «Bio Peter» in Frick gibt es einen sehr in die Jahre gekommenen Tiefkühlschrank, der bereits bei der Ladenübernahme 2018 zum Inventar gehörte. Er verursacht jährliche Stromkosten von über 1’500 Franken. Geht man von einem Alter von über 15 Jahren aus, sind das über 20’000 Franken! Würde man das Gerät durch eine effiziente Topten-Tiefkühltruhe ersetzen (Truhen sind effizienter als Schränke), könnte man 75% der Kosten einsparen. Kann nur ein Tiefkühlschrank die zusätzlichen Anforderungen des Ladenbetreibers erfüllen, wären es immer noch über 50% geringere Stromkosten.

Wer nun denkt, dieser Tiefkühler sei ein Einzelfall, liegt falsch. Auch bei weiteren bei «Bio Peter» gemessenen Geräten könnten die Inhaber mit einem Ersatz durch neue effiziente Geräte 60 bis 75% der Stromkosten einsparen. Das ergibt auf den gesamten Laden gerechnet ein Sparpotenzial von fast 2’500 Franken pro Jahr.

Ein Altgerät (links, Filiale Lenzburg) und ein neues, effizientes Gerät (rechts, Filiale Frick), welches im Vergleich 60 % Stromkosten spart durch moderne Technik und Glasschiebeabdeckungen auf der Rückseite der Theke. (Fotos: Nadja Gross)

Nachdem Topten aufzeigen konnte, wie hoch die jährlichen Stromkosten sind, war der Besitzer Manuel Schmutz sehr interessiert, auch die Geräte im zweiten Laden in Lenzburg messen zu lassen. Während in Frick 2020 eine neue, effiziente Käsetheke installiert worden war, stand in Lenzburg noch ein altes Modell ohne Glasabdeckung. Fazit: Die alte Käsetheke verbraucht im Vergleich zum neuen, effizienten Gerät in Frick 60 Prozent mehr Strom. Schmutz möchte diese nun ebenfalls durch ein effizientes Modell ersetzen.

Grosse Unterschiede bei neuen Geräten

Für Erstaunen sorgte der Stromverbrauch der neuen Glacé-Truhe, welche gerade kürzlich angeschafft worden war. Der Verbrauch ist zwar deutlich kleiner als beim Vorgängermodell, jedoch immer noch dreimal höher als bei einem vergleichbaren Topten-Modell. Deswegen ist wichtig beim Ersatz: Beim Kaufpreis sparen lohnt sich meist nicht. Die Investition in Bestgeräte zahlt sich über die Betriebsdauer aus, da diese lange im Einsatz sind und deutlich Strom sparen. Der Preisunterschied von Durchschnittsgerät zu Bestgerät ist so sehr bald amortisiert. Dies ist auch wichtig für Franchisenehmer, welche die Geräte nicht selbst auswählen können: Sie sollten auf guten, effizienten Geräten bestehen, da die Stromkosten zu ihren Lasten gehen.

Kühlregal: Kosten für Neukauf sind schnell amortisiert

Offenes Kühlregal mit Milchprodukten
Das alte Kühlregal verursachte über den Lebenszyklus 55’000 Franken Stromkosten, das Einsparpotenzial mit einem neuen Bestgerät liegt bei 90 %. (Foto: Nadja Gross)

Aufgedeckt haben die Stromverbrauchsmessungen auch enormes Potenzial beim Kühlregal, welches seit über 20 Jahren im Einsatz ist, aber immer noch funktioniert. Dass es in den zwei Jahrzehnten für 55’000 Franken Strom gefressen hat, weiss der Besitzer erst, seit Topten die Messung durchgeführt hat. Ein neues, energieeffizientes Gerät gleicher Art würde nur noch einen Zehntel des Stroms verbrauchen und jährlich 2400 Franken sparen. Damit ist die Anschaffung eines neuen Geräts für mehrere Tausend Franken sehr schnell amortisiert. Um die Hürde der Anschaffungskosten weiter zu senken, hilft auch das Förderprogramm ProKilowatt des Bundes.

Viele förderberechtigte Geräte sind mit einem entsprechenden Signet gekennzeichnet. Mehr dazu unter www.topten.ch/gewerbe.

Förderbeiträge für stromsparende Geräte

Das Förderprogramm für energieeffiziente Gewerbegeräte von Topten unterstützt beim Sparen von Energie und Geld. Beim Einkauf von Bestgeräten gemäss Topten-Listen gibt es Förderbeiträge von bis zu 30 % des Kaufpreises. Förderberechtigt sind Geräte mit höchster Energieeffizienz und klimaschonendem Kältemittel. Das Programm wird von ProKilowatt unterstützt.

Weitere Förderprogramme für Unternehmen in den Bereichen Gebäude und Mobilität gibt es auf www.energiefranken.ch.

7 einfache Tipps zum Stromsparen im Laden

Kauf von Geräten

  1. Welche Geräte brauchen Sie wirklich? – Deckt der Gewinn der darin aufbewahrten Produkte die anfallenden Kosten?
  2. Kaufen Sie gute, effiziente Geräte. Diese sind nachher jahrelang im Einsatz und sparen Strom. Die besten Geräte finden Sie auf Topten: topten.ch/gewerbe.
  3. Kaufen Sie Geräte mit Glastüren statt offene Geräte. – Offene Geräte verursachen bis zu 50 % höhere Stromkosten. Geräte mit Glastüren haben zudem einen positiven Einfluss auf die Produktqualität (konstante Temperatur im Kühlregal) und auf das Ladenklima vor den Kühlregalen.

Nutzung von Geräten

  • Stromverbrauch messen: Haben Sie sehr alte Geräte, lohnt sich ziemlich sicher ein Ersatz mit einem effizienten aktuellen Gerät. Messen Sie den Stromverbrauch, um die Energiekosten zu überprüfen.
  • Geräte optimal nutzen: Glastür, Abdeckung, Rollo, Energiespareinstellungen, Nachtabsenkung, Ausschaltautomatik und weitere Funktionen helfen, den Energieverbrauch auf das Nötige zu beschränken.
  • Backöfen für Frischbackware nur bei Gebrauch einschalten und danach gleich wieder ausschalten. Öfen nicht vorsorglich aufgeheizt laufen lassen.
  • Warmhalteplatten für Convenience-Food-Produkte ausschalten, wenn sie nicht benötigt werden.

CO2-Bilanz und Klimaschutz für Unternehmen

Die Verantwortung fürs Klima hört beim Strom nicht auf. Firmen und Organisationen, die über den Stromverbrauch hinaus genauer hinschauen wollen, finden hier mehr Informationen:

Beim Verband für nachhaltiges Wirtschaften öbu gibt es regelmässig Events im Bereich der nachhaltigen Wirtschaft.