Themen wie Umwelt und Energie sind definitiv eine «Top-down-Geschichte», das heisst, die Umsetzung muss vom Management unterstützt und vorgelebt werden. Die Mitarbeitenden müssen spüren, dass es dem Unternehmen damit ernst ist.

Für eine erfolgreiche, nachhaltige Veränderung benötigt es in erster Linie den Willen innerhalb der Firma und besonders innerhalb der Geschäftsleitung.

Stefan Küng, Senior Sales Manager EKZ-Energieberatung

Lohnt sich Energiesparen im Unternehmen?

Natürlich spielt das Budget auch eine Rolle, aber bereits mit wenig Investitionen können Einsparungen von 15 % und mehr realisiert werden – und das nachhaltig. Konkret gibt es für Firmen zwei mögliche Handlungsbereiche, um Energie zu sparen: Erstens kann bei den Mitarbeitenden angesetzt werden, zweitens bei der Technik.

1. Mitarbeitende für Energiethemen sensibilisieren

Bei den Mitarbeitenden geht es darum, sie zu aktivieren, zu schulen, zu motivieren und zum Engagement für Nachhaltigkeit zu bewegen. Zu diesem Zweck stehen Weiterbildungen in verschiedenen Formaten zur Verfügung.

• Energieworkshop: Bis 15 Teilnehmer erhalten in 3 Stunden ein Intensivtraining, dabei werden auch gleich konkrete Energieeffizienzmassnahmen für das Unternehmen entwickelt.
• Energiewochen: An einzelnen Tagen bis hin zu zwei Wochen, werden im ganzen Unternehmen, Energie- und Umweltthemen auf unterschiedlichen Kanälen kommuniziert. Die Belegschaft wird informiert, aktiviert und zum Energie sparen motiviert.

Mit diesen Massnahmen werden das Wissen und die Erfahrungen der Mitarbeitenden bezüglich Energiesparen gefördert, aber auch genutzt. Was zu Hause in Bezug auf Stromsparen und Energiesparen funktioniert, ist meist auch im Unternehmen nicht falsch. Und die in der Firma neu erlernten Energiesparmöglichkeiten können umgekehrt auch zu Hause angewendet werden.

Die Erfahrungen der EKZ-Energieberatung zeigen, dass sich allein durch Verhaltensänderungen der Mitarbeitenden 5 bis 15 % Energiekosten im Unternehmen einsparen lassen.

2. Technik und Gebäude energetisch optimieren

Will man bei der Technik ansetzen, so gilt es zwischen zwei möglichen Hebeln zu unterscheiden:

• Bei der energetischen Betriebsoptimierung geht es darum, die Parameter der bestehenden Gebäudetechnik wie zum Beispiel Heizung, Lüftung, Klima und Licht richtig einzustellen. Eine professionelle Betriebsoptimierung über eine Zeitspanne von drei bis fünf Jahren führt zu durchschnittlich 15 % Energiekosteneinsparungen.
• Bei der Gebäudemodernisierung gibt es viele verschiedene Lösungen, wobei der erste Schritt stets darin liegt, einen Energie-Check durchzuführen. Welche Massnahmen sich lohnen und wie hoch die Einsparungen sind, hängt stark vom Zustand der Gebäudesubstanz ab, aber auch von weiteren Faktoren wie der Verfügbarkeit von Fördergeldern.

Auftraggeber sind oft erstaunt, wie einfach der Energieverbrauch gesenkt werden kann – und das nicht zuletzt, weil sich die Belegschaft dafür interessiert.

Ralf Aregger, Energieexperte im Team Gechäftskunden der EKZ-Energieberatung

Was sind die Vorteile von Energiesparmassnahmen für Unternehmen?

• Die Energiekosten werden nachhaltig reduziert, so dass mehr Budget für das Kernbusiness übrig bleibt.
• Sind fossile Energieträger im Einsatz, sinkt der CO₂-Ausstoss und die damit verbundene – zunehmende – Belastung durch CO₂-Abgaben.
• Eine optimiere Gebäudetechnik profitiert von längerer Lebensdauer, dadurch fallen Ersatzinvestitionen erst später an.
• Richtig eingestellte Anlagen haben weniger Störungen und Ausfälle, das bedeutet weniger Betriebsunterbrüche und weniger Reklamationen.
• Energie-Ingenieure finden auch versteckten Mängel und Energiefresser, das spart viel Geld und Ärger.
• Der aktive Beitrag zur Energiewende kann medial kommuniziert werden, dadurch wird das Image positiv gestärkt.