Ohne Beleuchtung geht es nicht, vor allem in der dunkleren Jahreszeit ist sie ein allgegenwärtiger Begleiter. Sie unterstützt uns bei vielen Tätigkeiten im Alltag, etwa beim Schmökern in einem Buch oder beim Vorbereiten der Zutaten in der Küche. Licht trägt auch zu einer angenehmen Stimmung bei, sei es als Nachtlicht im Kinderzimmer oder fürs Heimkinoerlebnis.
All diese Leuchten benötigen Energie: Rund 5,2 Prozent des Stromverbrauchs in Schweizer Haushalten entfällt auf die Beleuchtung (2022). Das Einsparpotenzial ist nach wie vor gross, auch wenn sich in den letzten Jahren bereits viel bewegt hat. Alte, ineffiziente Leuchten sind immer noch im Einsatz.
Im Laden gibt es praktisch nur noch Produkte mit effizienten LED (Licht emittierende Dioden) zu kaufen, aber auch hier gilt es einige wichtige Aspekte zu beachten. Wie also kann man Strom möglichst effizient in Licht verwandeln und Kosten sparen?
Das beste Licht für Wohnzimmer, Küche und Arbeitsplatz
Bevor Sie einfach eine Leuchte kaufen, die Sie gerade anspricht, sollten Sie Ihre Bedürfnisse genau kennen.
Wo brauchen Sie zusätzlich zum Tageslicht weiteres Licht?
Welche Funktionen soll die neue Leuchte erfüllen?
Möchten Sie eine Leuchte mit fix eingebauten LED oder lieber mit einem austauschbaren Leuchtmittel?
Soll ein Dimmer eingebaut sein?
Möchten Sie viele verschiedene Lichtfarben und Effekte zur Verfügung haben?
Schnell ist man von solchen Fragen überfordert. Doch Hilfe naht! Machen wir einen Schritt zurück zum Anfang.
Leuchte, Lampe, Leuchtmittel
Die Fachbegriffe sind längst nicht allen geläufig, hier darum ein kleines Glossar für das Fachchinesisch:
Eine Leuchte ist das ganze Objekt, in dem eine Lampe Licht verteilt. Sie hängt von der Decke oder steht in der Zimmerecke oder auf dem Nachttisch. Je nach Montage- beziehungsweise Aufstellort bezeichnet man sie als Pendelleuchte (Hängeleuchte), Deckenleuchte, Stehleuchte, Leseleuchte, Wandleuchte und so weiter.
Als Lampe oder Leuchtmittel bezeichnet man die Lichtquelle, also jenen Teil einer Leuchte, der das Licht erzeugt. Früher waren das die Glühbirnen, heute sind es meist LED-Lampen, seltener Leuchtstoffröhren.
Möglicherweise sind auch noch vereinzelte Energiesparlampen oder die am wenigsten effizienten Halogenlampen im Einsatz. Diese sollte man durch effiziente LED-Lampen ersetzen.
Leuchtmittel gibt es in verschiedenen Lichtfarben. Rötlich-gelbes Licht wird als warmweiss, bläuliches Licht als kaltweiss bezeichnet. Dazwischen liegt das sogenannte neutralweiss. Masseinheit für die Lichtfarbe ist die Farbtemperatur in Kelvin (K).
Warmweiss: 2500–3500 K
Neutralweiss: 3500–4000 K
Kaltweiss: 4000–5000 K
Tageslichtweiss (ab 5000 K)
Für den gesamten Wohnbereich vom Wohnzimmer über die Küche bis ins Bad wird üblicherweise eine warmweisse Lampe gewählt.
Trendfarben
Immer öfter gibt es auch noch wärmere Temperaturen im Bereich um 2000–2200 K, was als ultrawarmweiss, extrawarmweiss, kaminfeuer, bernsteinfarben oder auch als vintage bezeichnet wird. Dies sind keine offiziellen Bezeichnungen. Das Licht aus solchen Lampen ist sehr schummrig. Überzeugen Sie sich erst, ob dies wirklich Ihren Ansprüchen entspricht, bevor Sie direkt alle Lampen auswechseln.
Unter Bezeichnungen wie Gold, Kerzenlicht, etc. sind Lampen mit noch tieferer Temperatur um die 1500–1800 K erhältlich. Ausser als Stimmungslicht findet man dafür jedoch keine Verwendung.
Lumen ist die Einheit des Lichtstroms und gibt die von der Lampe erzeugte Lichtmenge an. Je höher die Angabe in Lumen, desto heller ist das Licht. Eine technisch veraltete 60-Watt-Glühlampe erzeugte ungefähr 800 Lumen. Nach wie vor gilt: je mehr Lumen, desto mehr Watt, desto höher der Stromverbrauch und die Kosten.
Beim Ersatz von ineffizienten Lampen durch LED-Lampen ist zu beachten, dass mit der steigenden Lumenzahl meist auch die Grösse der Lampe zunimmt. Gerade bei Leuchten mit geschlossenen Schirmen kann es passieren, dass die neue Lampe nicht mehr in die Leuchte passt. Am besten nehmen Sie die alte Lampe mit ins Geschäft oder messen die maximale Grösse, welche in der Leuchte Platz hat, vorher schon aus.
Auch eine Leuchte mit fest installierten LED hat eine Lumenangabe: diese bezeichnet jenen Anteil des Lichts, welcher tatsächlich im Raum ankommt. Je nach Bauart der Leuchte ist dieser Anteil wesentlich kleiner als der Lumenwert des Leuchtmittels, zum Beispiel bei einem dichten Lampenschirm.
Generell möchte man mit der Beleuchtung eines Raumes eine Grundbeleuchtung sicherstellen, sowie einzelne Akzente setzen. Idealerweise werden helle Flächen oder Möbel beleuchtet, da diese das erzeugte Licht weiter streuen. Dunkle Flächen oder Möbel schlucken das Licht, was insgesamt mehr Beleuchtung erfordert. Vor dem Kauf einer neuen Leuchte für Ihr Zuhause sollten Sie sich einen Überblick verschaffen, was Ihre Möglichkeiten sind.
Tipp 1: Leuchtentypen
Welche Arten von Leuchten gibt es überhaupt? Für die Grundbeleuchtung unterscheidet man zwischen Deckenleuchten, Pendelleuchten (hängen von der Decke), Stehleuchten (umgangssprachlich auch Ständerleuchten genannt), Wandleuchten und Spots. Alle haben ihre Vorteile und Nachteile. Während beispielsweise Deckenleuchten, Wandleuchten und Spots fix an einem Ort montiert sind, kann man Stehleuchten ohne Werkzeug umplatzieren. Spots lassen sich in der Regel unterschiedlich ausrichten und können einen Bereich heller betonen, beispielsweise eine Arbeitsfläche in der Küche oder ein Bild. Wandleuchten setzen Akzente und verbreiten angenehme Stimmung. Tischleuchten helfen bei ganz spezifischen Bedürfnissen wie Lesen oder Nähen.
Auf Topten.ch finden Sie eine detaillierte Übersicht über alle verschiedenen Leuchtentypen inklusive der zugehörigen Produkte.
Tischleuchten – einfach auf eine ebene Fläche stellen
Stehleuchten – moderne «Ständerlampen» stehen auf dem Boden
Tipp 2: Lichtausbeute – was kommt bei Ihnen an?
Wenn Sie sich nun für eine Leuchte entscheiden, achten Sie unbedingt auf die Lichtausbeute. Die Lampe im Innern mag wohl sehr gut sein und helles Licht erzeugen (hohe Lumenzahl) und ist hoffentlich auch in einer Top-Energieklasse eingeteilt. Wenn jedoch die Leuchte drumherum nicht entsprechend gebaut ist, kann sie einen Grossteil des erzeugten Lichts gar nicht weitergeben.
Hat die Leuchte einen teilweise undurchlässigen Schirm oder bildet sie eine geschlossene Kugel? Solche Konstruktionen schlucken einen Grossteil des erzeugten Lichts. Der Lichtanteil, welcher noch im Raum ankommt, ist bei solchen Leuchten nur ein Bruchteil der ausgewiesenen Lumen der Lampe. Der Stromverbrauch jedoch ist derselbe.
In den beiden Abbildungen oben wird die Lichtverteilung 360° um die Lichtquelle dargestellt. Das Lichtverteilungsdiagramm bei einer frei hängenden Lampe im Raum wäre ein kompletter Kreis. Der Vergleich zeigt zwei gemessene Pendelleuchten mit ganz unterschiedlicher Verteilung, bedingt durch die Bauweise der Leuchten.
Kaufen Sie eine effiziente Leuchte, bei der das Licht dort ankommt, wo es hin soll.
Es gibt kein besser oder schlechter, aber man sollte sich der Lichtverteilung bewusst sein, wenn man eine Leuchte kauft, damit die Bedürfnisse gut abgedeckt werden.
Leuchten wie im Beispiel links, welche nur nach unten abstrahlen, tragen kaum etwas zur gesamten Beleuchtung eines Raumes bei. Gut geeignet sind sie zum Beispiel für Arbeitsflächen, da sie auch nicht blenden.
Leuchten wie im Beispiel rechts, die auch nach oben (oder zur Seite hin) abstrahlen, reflektieren das Licht in den Raum, es wird also insgesamt heller, nicht nur unter der Leuchte. Dies kann ideal sein für die Grundbeleuchtung.
Auf Topten.ch finden Sie ausschliesslich getestete Leuchten, welche eine effiziente Lichtausbeute aufweisen. So finden Sie die besten Leuchten für Ihr Zuhause.
Tipp 3: Lampe auswechseln / Leuchtmittel ersetzen
Wenn Sie eine Leuchte mit austauschbarer Lampe haben, können Sie womöglich sehr einfach Energie und Kosten sparen. Tauschen Sie einfach das vorhandene Leuchtmittel mit einem sehr effizienten aus. Folgende Punkte helfen, Fehlkäufe zu vermeiden. Gute Tipps gibt der Ratgeber für LED-Lampen und LED-Spots von Topten, inklusive Überblick über die gängigen Fassungen (Anschlüsse) und unterschiedliche Lösungen zum Dimmen. Damit wird es ganz einfach, eine neue Lampe zu kaufen.
Fassung: E14, E27, GU10, GU5.3 sind die häufigsten Fassungen
Dimmbar, ja oder nein? Für Halogenersatz empfiehlt sich immer eine dimmbare Lampe, da diese Spannungsschwankungen besser ertragen.
Wie hell soll es werden? Wählen Sie die passende Lumenstärke aus.
Lichtfarbe: aktivierend, gemütlich, schummrig?
Energieeffizienzklasse: Generell gelten Lampen ab Klasse E als effizient, für die Fassung E27 ab D, Spots allenfalls noch F.
Grösse der Lampe: passt sie in meine bestehende Leuchte?
Umtausch oder Rückgabe: Um all diese Punkte abzusichern, erkundigen Sie sich immer, ob eine Rückgabe der neu gekauften Lampe möglich ist, falls dann zuhause doch etwas nicht klappt. In diesem Fall können Sie sich immer noch für eine neue LED-Leuchte entscheiden.
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Tipp 4: Halogenlampe ersetzen oder eine neue Leuchte kaufen?
Ein Ersatz einer Halogenlampe durch ein LED-Leuchtmittel ist oft die kostengünstigere Lösung als eine neue LED-Leuchte zu kaufen. Am besten nehmen Sie Ihre Halogenlampe mit ins Fachgeschäft und lassen sich beraten, um den richtigen und effizientesten Ersatz zu finden. Beachten Sie die möglichen Hürden, wenn Sie nur das Leuchtmittel ersetzen:
Transformatoren können dazu führen, dass LED-Lampen flackern. Wählen Sie darum unbedingt eine dimmbare LED-Lampe von guter Qualität, diese ertragen mehr Spannungsschwankungen.
Achten Sie auf die Grösse der Lampe, damit diese wiederum in Ihre Leuchte passt und nicht vorsteht oder anstösst.
Berücksichtigen Sie die direkte und die indirekte Strahlung der Leuchte: Es ist möglich, dass die Lichtverteilung mit einer LED-Lampe anders wirkt.
Umtausch oder Rückgabe: Sicherheit schafft auch in diesem Fall ein Umtausch- oder Rückgaberecht, genau wie bei Tipp 3.
Tipp 5: Steuerung von Lampen im Haushalt – was ist nötig und sinnvoll?
Wenn Sie Ihre Leuchte per Handklatsch an- und ausschalten möchten, benötigt dies einen Sensor mit einer Steuerung. Diese muss 24 Stunden am Tag aktiv sein, damit sie dann auch jederzeit das Klatschen registrieren kann. Eine Spielerei, die Strom verbraucht und Geld kostet.
Viele Leuchten sind mit einem integrierten Dimmer ausgestattet, welcher es erlaubt, die Helligkeit frei oder stufenweise zu wählen. Dies reduziert auch den Stromverbrauch. Wir erinnern uns: weniger hell bedeutet weniger Lumen, bedeutet weniger Watt, bedeutet weniger Stromverbrauch, bedeutet weniger Kosten. Die meisten Dimmer sind auf einen sehr tiefen Standby-Verbrauch ausgelegt (<0,5 W), weshalb sich der Einsatz eines Dimmers auch beim Gesamtstromverbrauch rechnet.
Generell gilt: Viele Funktionen bedeuten grossen Stromverbrauch. Lässt sich die Leuchte beliebig farbig einstellen? Gibt es eine App, um sie zu steuern, und blinkt sie blau, wenn es draussen regnet? All das ist heutzutage möglich, die Frage ist jedoch, ob es das wirklich braucht und ob es nötig ist, dafür den Stromverbrauch und die Kosten zu erhöhen. Es besteht die Gefahr, dass die wenigen stromsparenden Funktionen wie automatisches Abschalten durch unnötige Funktionen überkompensiert werden und in der Summe mehr Strom verbraucht als gespart wird (Rebound-Effekt).
Am meisten Energie und Kosten sparen Sie, wenn das Licht nur dort brennt, wo Sie sich aufhalten, und ansonsten aus bleibt.
Förderprogramme für LED-Leuchten
Die unten aufgeführten Förderprogramme für Leuchten sind Ende 2023 ausgelaufen. Da es ineffiziente Leuchten und Lampen kaum noch zu kaufen gibt und sich die Einsparung beim Strom rasch einmal lohnt, verwundert es nicht, dass die Fördergelder zurückgefahren werden.
Mit dem Wechsel von Halogen auf LED lassen sich die Energiekosten auf bis zu ein Fünftel reduzieren. Darum sind Halogenlampen mit wenigen Ausnahmen auch seit September 2018 verboten.
Bis zum 29. Februar 2024 erhalten EKZ-Kundinnen und -Kunden einen Förderbeitrag für den Kauf von maximal drei energieeffizienten LED-Leuchten.
Sie profitieren von bis zu 25 % Rabatt beziehungsweise maximal 300 Franken pro Leuchte.
Einsendeschluss ist der 31. März 2024, die weiteren Förderbedingungen finden sich unter www.ekz.ch/foerderprogramm.
Alledin: Das Förderprogramm Alledin förderte die Entsorgung von ineffizienten Halogen-Stehleuchten und deren Ersatz durch neue effiziente LED-Leuchten mit 25 % Rabatt, resp. bis zu 100 Franken pro Leuchte.
Dieser Beitrag wurde am 29.10.2020 erstmals publiziert und im Februar 2024 auf den neuesten Stand gebracht.
MSc Umweltnaturwissenschaften ETH, arbeitet als Projektleiterin Energieeffizienz bei Topten und betreut dort unter anderem die Kategorien rund um Licht, Küchengeräte, Fahrzeuge und Holzheizungen.
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