Im Haushalt lässt sich noch viel Energie und Geld sparen

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wo im Haushalt Energie eingespart werden kann. Drei Beispiele: Kühlschrank, Beleuchtung, Warmwasser. Gegen Ende des Beitrags gibt es Links zum Thema und Informationen zu weiteren Sparmassnahmen.

5 Min.
Familie kocht gemeinsam

Der Stromverbrauch eines typischen Einfamilienhauses liegt bei gut 4000 Kilowattstunden (kWh) im Jahr, mit Kostenfolge von rund 1200 Franken – mit 30 Rappen pro kWh gerechnet. Bei Wohnungen ist es etwa die Hälfte. Gesamthaft verbrauchen Schweizer Haushalte pro Jahr 19 Milliarden Kilowattstunden Strom im Wert von 5,7 Milliarden Franken. Das entspricht einem Drittel des gesamten Stromverbrauchs des Landes.

Stromverbrauch im Haushalt

Das Heizen mit elektrischen Wärmepumpen (WP) und die Warmwasser-Erwärmung mit Elektroboilern führen die «Rangliste» beim Stromverbrauch der Haushalte an. Wärmepumpen-Heizungen brauchen die Hälfte des ganzen Stroms im Haus, Elektroboiler einen Drittel. Die Unterschiede von Haus zu Haus sind aber extrem gross. Auch wenn der Rest im Haushalt «nur» 17 Prozent ausmacht: Hier besteht grosser Verbesserungsbedarf. Wir greifen drei Beispiele heraus.

Stromverbrauch im Haushalt: Gebäudetechnik 18%; Heim-, Büroelektronik 18%; Kühlen, Gefrieren 12%; Beleuchtung 10%, ...
Verteilung des Stromverbrauchs in Privathaushalten (Grafik: EKZ-Ratgeber)

Beispiel Küche: Nur den besten Kühlschrank anschaffen

In Schweizer Küchen stehen 4 Millionen Kühlschränke. Zusammen verbrauchen sie jährlich rund 1,2 Milliarden Kilowattstunden. Das ist Strom für insgesamt 360 Millionen Franken.

Der Kaufentscheid bei einem Kühlschrank beeinflusst die Stromrechnung während 15 Jahren.

Während der rund 15-jährigen Nutzungszeit eines Kühlschranks summieren sich die Stromkosten auf 620 Franken (Effizienzklasse C) beziehungsweise 970 Franken (E). Ein Klasse-F-Gerät mit alter Technik verbraucht gar Strom für 1210 Franken.

Balkendiagramm zum Stromverbrauch: Klasse C 620 Franken; Klasse E im Vergleich zu C plus 350 Franken; Klasse F im Vergleich zu C plus 590 Franken.
Stromkosten in 15 Jahren bei einem Stromtarif von 30 Rp./kWh (Grafik: EnEx)

Tipp: Auch wenn moderne Geräte immer weniger Strom brauchen: Kälter als 7 Grad braucht der Kühlschrank nicht zu sein! Damit kann man gegenüber der Temperatur von 5 Grad gleich 12 Prozent Strom sparen. Wer im Haushalt zusätzlich über ein Gefriergerät verfügt, kann auf ein Gefrierfach im Kühlschrank verzichten und spart so 30 Prozent Strom!

Nicht vergessen: Der Kaufentscheid bei einem Kühlschrank beeinflusst die Stromrechnung während 15 Jahren. Daher lohnt sich der Kauf eines Geräts mit Energieklasse D oder besser. Auf topten.ch finden sich die besten Geräte.

Beispiel Beleuchtung: LED ersetzt alte Lampen

Eine durchschnittliche Schweizer Wohnung weist rund zwei Dutzend Lichtquellen auf. Immer noch sind alte Leuchtmittel wie Leuchtstoffröhren und Halogenlampen im Einsatz. Beim Ersatz stellt man heute auf LED-Lampen um, die überall erhältlich sind.

LED-Lampen verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Energie als eine Halogen-Lampe.

Der Spareffekt ist enorm: LED-Lampen verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Energie als eine Halogenlampe und sind viel langlebiger. In zehn Jahren spart eine LED-Lampe gegenüber einer Halogenlampe bis zu 120 Franken.

LED-Lampen sind für alle Fassungen der alten Leuchtmittel erhältlich, von Schraub- und Bajonettgewinden bis zu solchen, die gesteckt werden.

Übrigens, auch wenn LED viel effizienter ist, sollte man Licht nicht unnötig brennen lassen.

Beispiel Warmwasser: Solarthermie und Wärmepumpen-Boiler statt Elektroboiler

Elektroboiler gehören neben der Elektroheizung (sog. Widerstandsheizung) zu den grössten Stromfressern im Haus. In der Schweiz sind immer noch etwa eine Million Elektroboiler im Einsatz. Sie verbrauchen drei Prozent des gesamten Schweizer Stroms.

Elektroboiler sollten ersetzt werden, denn sie verschwenden wertvollen Strom für diese ineffiziente Art der Warmwasser-Aufbereitung. In den meisten Kantonen ist die Neuinstallation von Elektroboilern heute denn auch verboten. Mit thermischen Sonnenkollektoren und Wärmepumpen-Boilern gibt es stromsparende Alternativen.

  • Wärmepumpen-Boiler vermindern den Stromverbrauch gegenüber einem Elektroboiler um zwei Drittel. Denn Wärmepumpen-Boiler erreichen mit dem Antrieb einer Klein-Wärmepumpe einen rund dreimal höheren Wärmegewinn. Der Wärmepumpen-Boiler steht normalerweise im Keller, wo er dem Heizungsraum warme Luft entzieht.
  • Sonnenkollektoren unterstützen die Warmwassererzeugung und halbieren den Energiebedarf.

Checkliste für den Ersatz von Elektrogeräten

Vor dem Kauf eines neuen Haushaltgeräts sollten stets die gleichen Fragen beantwortet werden:

  • Braucht es das Gerät tatsächlich?
  • Kann das alte Gerät noch repariert werden?
  • Muss es wieder gleich gross sein? (Selbst wenn es viel effizienter ist als etwa der alte Kühlschrank.)
  • Welche Funktionen sind wirklich nötig?
  • Und erst dann: Welches Gerät braucht am wenigsten Energie?

Ratgeber: Tipps, um Energie und Geld zu sparen

Der EKZ-Ratgeber fasst die wichtigsten Informationen und Empfehlungen zum energieeffizienten Haushalten kurz und knackig auf 28 Seiten zusammen.

PDF-Download: Energieeffizient haushalten

Ratgeber «Energieeffizient haushalten»: Titelseite und Kapitel Waschen und Trocknen
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  • Nelly Irene Seglias

    Vor 5 Jahren

    sobald in meinem Haushalt etwas ersetzt werden muss, werde ich mich schlau machen, um wirklich effiziente Gerräte zu kaufen.
    Danke für Ihre Anregungen.

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  • Stefan Bräuer

    Vor 1 Jahr

    Wärmepumpenboiler werden immer wieder angepriesen, doch verstehe ich nicht ganz, wie diese funktionieren: Woher nehmen sie die Wärme? Im Keller, wo er steht, habe ich im Winter weniger als 10 °C und muss sehen, dass es keinen Schimmel gibt, ganz abgesehen davon, dass es im dortigen Bastelraum unangenehm kühl ist. Die Wärme für den Boiler stammt dann ja letztendlich von der Heizung, die durch Luftumwälzungen und Wärmeleitung vom übrigen Haus stammt. Im Sommer habe ich das Warmwasser sowieso vom Sonnenkollektor auf dem Dach.
    Ich würde also gerne mal eine Gesamtenergiebilanz eines Wärmepumpenboilers im Haus sehen!

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    • Thomas Elmiger
      Thomas Elmiger

      Thomas Elmiger

      Vor 1 Jahr

      Der Wärmepumpenboiler sollte im ungeheizten Keller stehen, Fachleute würden sagen: ausserhalb des Dämmperimeters (aussen am «isolierten» Bereich des Gebäudes). Dort steht unter anderem Abwärme zur Verfügung, welche für die Wohnräume bereits verloren ist. Sie kann über die Wärmepumpe im Boiler zum Teil zurückgewonnen werden, was den Kellerraum und allenfalls dessen Umgebung etwas unter das frühere Niveau abkühlt, aber auch bei 10 °C noch funktioniert.
      Falls dies auch einen angrenzenden Bastelraum abkühlt, sollte man die Situation genauer anschauen. Ist der Bastelraum geheizt, geht allenfalls – wie beschrieben – Heizwärme verloren, was nicht Sinn der Sache ist. Dann sollte der Bastelraum wahrscheinlich besser gedämmt oder eine andere Lösung für das Warmwasser gefunden werden.

  • Stefan B.

    Vor 1 Jahr

    Wir haben nun schon seit einigen Jahren LED-Leuchtmittel. Ein paar Sparlampen und noch weniger Glüh-/Halogenlampen. Letztere werden kaum benützt und werden daher auch noch einige Jahre halten, wie auch Sparlampen eine hohe Lebensdauer haben. Wann lohnt sich ein Ersatz, ökonomisch / ökologisch, bei wie vielen Betriebsstunden pro Tag?
    Unschön und unerklärlich ist, dass, trotz einer angeblichen Lebensdauer von 20 Jahren, ich schon viel zu viele LED-Leuchtmittel ersetzen musste. Gerade jetzt flackert wieder eine Birne über mir!
    Wenn dann die LED-Leuchtmittel doch 10 Jahre und länger halten, so werden sie ersetzt, weil die Lampe nicht mehr gefällt, die Nutzung oder der Einbauort ändert (man z.B. ein helleres Leuchtmittel wünscht) – für die alten Leuchtmittel aber keine Verwendung hat, da ja die übrigen alle noch weit weg vom Lebensende sind bzw. eine sehr spezielle Bauart haben.

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